Artikel

Monatliches Gold-Update

Monatliches Gold-Update von Invesco
Das Wichtigste in Kürze
1

Der Goldpreis stieg im September um 5,2% und beendete den Monat damit nur knapp unter seinem am 26. September erreichten Allzeithoch.

2

Haupttreiber des Goldpreises in diesem Monat waren die unerwartet deutliche Zinssenkung der Fed und die Eskalation des Nahost-Konfliktes.

3

Die weltweiten Zuflüsse in börsengehandelte Goldprodukte waren den vierten Monat in Folge positiv.

Gold Wertentwicklung im September

Gold notierte Ende September bei USD 2.635, 5,2% höher als am Ende des Vormonats und nur knapp unter dem wenige Tage zuvor erreichten Rekordhoch. Der Haupttreiber des Goldpreises im Berichtsmonat war die erwartete, aber überraschend deutliche Fed-Zinssenkung um 50 Basispunkte (Bps). Das Konjunkturpaket der chinesischen Regierung sorgte für zusätzlichen Rückenwind. Außerdem erhöhten die Eskalationen der Kriege in der Ukraine und – vielleicht noch unmittelbarer – im Nahen Osten die Attraktivität von Gold als vermeintlich sicherem Zufluchtsort für Anleger.

Mit einem Anstieg um 13,2% im Berichtsquartal und 27,7% seit Jahresbeginn gehört Gold zu den Anlagen mit der besten Wertentwicklung in diesem Jahr. Die weltweiten Goldbestände von börsengehandelten Produkten sind im September den vierten Monat in Folge gestiegen.

Goldpreis im Monatsverlauf

Quelle: Bloomberg per 2. September 2024. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen.

Der Goldpreis zeigte sich relativ stabil, bei einer guten Unterstützung im Vorfeld der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) zu Beginn des Monats. Die Zahlen zur Entwicklung der Verbraucherpreise im August fielen niedriger aus als erwartet, und die Jahresrate der Inflation lag mit 2,5% auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2021. Mit einem Anstieg von 5,1% auf 5,2% blieb die Wohnkostenkomponente der Ausreißer im Verbraucherpreisindex. Die allgemeine Inflationsentwicklung untermauerte jedoch die Argumente für die Zinsentscheidung der Fed.

Für die Mehrheit der Marktteilnehmer, die eine konservativere Senkung um 25 Bps erwartet hatten, war der 50-Punkte-Schritt eine Überraschung. Der Fed-Vorsitzende Powell erteilte Annahmen, dass derart große Zinssenkungen zur Norm werden könnten, jedoch eine direkte Absage und bezeichnete den Zinsentscheid als „Rekalibrierung“ der Fed-Politik. Bis Ende 2024 wird jetzt eine weitere Lockerung um insgesamt 50 Bps erwartet (jeweils 25 Bps bei den Sitzungen im November und Dezember).

Am 20. September, kurz nach Ankündigung der Fed-Zinssenkung, durchbrach der Goldpreis die Marke von 2.600 US-Dollar, bevor er am 26. September ein neues Allzeithoch von 2.685 US-Dollar erreichte. Nach Veröffentlichung der neuesten Daten zum Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE), dem von der Fed bevorzugten Inflationsmaß, gab der Goldpreis in den letzten Tagen des Monats etwas nach. Während die PCE-Kerninflation unter den Konsensschätzungen lag, deuteten die niedriger als erwarteten Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte auf eine konjunkturelle Abschwächung hin. 

Goldpreis und reale Obligationrenditen

Quelle: Bloomberg per 1. Oktober 2024. Generischer Inflationsindex US 10-jährige Staatsobligation oder reale Rendite auf generische 10-jährige TIPS (TIPS = Treasury Inflation Protected Security).

Die realen Anleiherenditen sind im Berichtsmonat um gut 15 Bps auf 1,59% gesunken. Nach einem Rückgang im Vorfeld der Fed-Sitzung stiegen die Staatsanleiherenditen nach der Zinsentscheidung. Diese Reaktion könnte darauf hindeuten, dass die Anleger die Botschaft des Fed-Vorsitzenden von der „Rekalibrierung“ akzeptieren und jetzt nicht mehr mit einer aggressiveren Zinssenkung in den kommenden Monaten rechnen. Powell gab zu verstehen, dass die Wirtschaft weiterhin robust und die Beschäftigung solide seien, die Fed aber einer Schwäche am Arbeitsmarkt zuvorkommen wolle.

Die Renditedifferenz zwischen 10- und 2-jährigen Anleihen, auf die wir in unserem letzten Monatsbericht hingewiesen haben (die Kurve ist wieder flach, nachdem sie ab Juli 2022 negativ war), ist jetzt positiv, was auf einen optimistischeren Ausblick für die US-Wirtschaft hindeutet. 

Goldpreis und US-Dollar

Quelle: Bloomberg per 2. September 2024.

Gemessen am DXY Index hat sich der US-Dollar im September um weitere 0,9% abgeschwächt. Die unerwartet deutliche Zinssenkung der Fed, verbunden mit gegenläufigen Ausblicken anderer Zentralbanken, schwächte den US-Dollar gegenüber Währungen wie dem britischen Pfund. Am Monatsende preisten die Fed Funds Futures einen aggressiveren US-Zinspfad ein, als er in der Erklärung von Fed-Chef Powell nach der FOMC-Sitzung im September angedeutet worden war oder sich aus der jüngsten Zinsprognose der Fed („Dot Plot“) herauslesen ließ.

Was Anleger im Blick haben sollten...

Nachdem die lang erwartete erste Zinssenkung der Fed hinter uns liegt, dürfte sich der Markt künftig verstärkt auf die Ereignisse im Nahen Osten und die US-Wahlen im November konzentrieren, die beide einen erheblichen Einfluss auf den Goldpreis haben könnten. In einem von verschärften Konflikten und politischer Unsicherheit geprägten Umfeld könnte Gold mit seinem vermeintlichen „Sichere Hafen“-Status attraktiv sein. Die nächste Fed-Sitzung ist erst nach den US-Wahlen angesetzt. Bis dahin könnten die FOMC-Mitglieder mehr Klarheit über Inflation und Arbeitsmarkt haben.

Wesentliche Risiken

  • Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus unterliegen Schwankungen. Dies kann teilweise auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sein. Es ist möglich, dass Anleger bei der Rückgabe ihrer Anteile nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten.

Wichtige Informationen

  • Stand der Daten ist der 1. Oktober 2024, sofern nicht anders angegeben. Quelle: Bloomberg.

    Dies ist Marketingmaterial und kein Anlagerat. Es ist nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Anlageklasse, eines Wertpapiers oder einer Strategie gedacht. Regulatorische Anforderungen, die die Unparteilichkeit von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen verlangen, sind daher nicht anwendbar, ebenso wenig wie das Handelsverbot vor deren Veröffentlichung. Die Ansichten und Meinungen beruhen auf den aktuellen Marktbedingungen und können sich jederzeit ändern.

    EMEA3982724/2024