Die Schritte des Investmentprozesses
Das Team ermittelt für alle Aktien im europäischen Anlageuniversum (etwa 1.000 Unternehmen) tägliche Factor-Scores. Dann werden diese Scores der durchschnittlichen Factor-Exposure aller anderen Unternehmen der Vergleichsgruppe gegenübergestellt (z. B. dieselbe Branche und Region). In einem letzten Schritt werden alle Factor-Scores zu einer Multi-Factor-Attraktivitätsbewertung für jede einzelne Aktie kombiniert. Je höher diese Bewertung, um so stärker spiegelt die Aktie die angestrebten Merkmale wider, die für die Rendite verantwortlich sind.
Gleichzeitig wird mit Hilfe eines proprietären Risikomodells für jede Aktie des Anlageuniversums mit Hilfe derselben Multifaktor-Bausteine eine entsprechende Risikoprognose erstellt. Die Risikobewertung umfasst darüber hinaus eine Kennzahl für die Volatilität der Aktie und Korrelationseffekte.
Das Anlageuniversum wird um ESG-Kriterien ergänzt, welche die Nachhaltigkeit innerhalb der Strategie fördern. Im Hinblick auf die Energiewende fördert unser Best-in-Class-Ansatz solche Aktien, die nennenswerte Fortschritte beim Übergang zu einer umweltverträglicheren Gesellschaft machen und dazu beitragen können, einen drohenden Klimawandel zu vermeiden. Ein zusätzliches wesentliches Ziel ist es, den CO2-Fussabdruck des Portfolios zu reduzieren. Des Weiteren werden Aktien, die sich in umstrittenen Geschäftsfeldern engagieren, ausgeschlossen.
Im Rahmen eines Portfolio-Optimierungsprozesses wird die Aktienkombination bestimmt, die die Exposure gegenüber den angestrebten Renditefaktoren maximiert, um das beabsichtigte Niveau an Portfoliovolatilität zu erreichen. Gleichzeitig sorgt der Optimierungsalgorithmus für eine Verringerung der CO2-Intensität und einen stärkeren ESG-Score als die Benchmark. In den Optimierungsprozess sind Liquiditätsmerkmale und Diversifizierungsparameter eingebettet, wobei die angestrebte Volatilität typischerweise auf halbem Weg zwischen dem Marktrisiko und dem geringstmöglichen Risiko für ein voll investiertes Portfolio liegt (d. h. das Minimum-Varianz-Portfolio).
Wie wir unsere nachhaltige Multifaktor-Strategie mit niedriger Volatilität erreichen
Mit diesem Optimierungsansatz baut das Portfolio Exposures gegenüber zwei beabsichtigten, zusätzlichen Faktormerkmalen auf, die die risikobereinigte Wertentwicklung im Laufe des Zyklus verbessern können: Low Volatility und Size. Forschungsergebnisse (Haugen und Heins1) zeigen, dass ein höheres Risiko nicht unbedingt zu höheren Renditen führt, und dass Aktien mit geringer Volatilität auf risikobereinigter Basis auf lange Sicht diejenigen mit hoher Volatilität übertreffen.
So sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass eine auf das Erreichen von Marktrenditen konzentrierte Strategie, die ein geringeres Risiko als das Marktrisiko eingeht, für Investoren eine interessante Option ist. Das ist eines der drei Ziele, die unsere Multifaktor-Strategie mit geringer Volatilität erreichen möchte:
- Förderung von Nachhaltigkeit durch Auswahl hochwertiger ESG-Merkmale
- Eine höhere Rendite als der Markt durch Exposures gegenüber den Faktoren Quality, Value und Momentum
- Erwirtschaften von Rendite mit einem geringeren Risikoniveau als der Markt durch eine Strategie mit niedriger Volatilität
Um diese drei Ziele zu erreichen, wählt das Portfolio nur Allokationen in Aktien unseres ESG-Anlageuniversums mit den von uns beabsichtigten Faktor-Exposures. Während traditionelle Indizes möglicherweise eine Gewichtung in Abhängigkeit von der Marktkapitalisierung vornehmen, leitet die Strategie ihre Gewichtungen von den Faktor-Exposures der Aktie ab. Das bewirkt einen „Grössen-Effekt“ (d. h. eine geringere durchschnittliche Marktkapitalisierung als der Index).
Genauer betrachtet erfolgt die Optimierung in zwei Schritten:
- Der erste Schritt konzentriert sich auf ESG und Risikomanagement: Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Portfolio mit geringer Volatilität auf der Grundlage unseres ESG-geprüften Anlageuniversums aufzubauen und dabei die Diversifizierungsparameter in Bezug auf Land, Branche und Einzelaktienallokation zu berücksichtigen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die CO2-Intensität des Portfolios im Vergleich zum kapitalisierungsgewichteten Index deutlich reduziert wird.
- Wir nutzen dieses ESG-fokussierte Portfolio mit geringer Volatilität als Zwischenportfolio und versuchen in einem zweiten Optimierungsschritt eine ausgewogene Exposure gegenüber unseren renditesteigernden Faktoren Momentum, Qualität und Value zu erzielen.
So ergibt sich ein Portfolio, das typischerweise eine diversifizierte Mischung aus Aktien hält und über eine diversifizierte Exposure gegenüber den Faktoren verfügt, mit der es die langfristigen Aufschläge der Faktoren Momentum, Quality, Value, Size und Low Volatility nutzen möchte und gleichzeitig hervorragende ESG-Eigenschaften aufweist.
Der Prozess ist in der Regel äusserst flexibel und kann an individuelle Kundenbedürfnisse angepasst werden.