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Das spricht für eine separate Allokation in China

Square in China at night with red lanterns

Der wirtschaftliche Erfolg Chinas bietet attraktive Anlagechancen in einer ganzen Reihe von Sektoren. Hinzu kommt, dass Lockerungen der Beschränkungen den Zugang zu chinesischen Finanzmärkten erleichtern.

Wie können Investoren in China anlegen? Die meisten internationalen Investoren konzentrieren sich auf ein Portfolio oder einen Index mit mehreren Ländern. Angesichts des wirtschaftlichen Aufstiegs, der hohen risikoadjustierten Renditen (siehe Tabelle 1) und der einzigartigen Chancen Chinas ist das jedoch vielleicht nicht die beste Methode. Unseres Erachtens sollte man eine separate Allokation in China erwägen.

China ist ein außergewöhnliches Schwellenland

China gilt zwar als Schwellenland, rechtfertigt unseres Erachtens jedoch eine separate Allokation. Der chinesische Aktienmarkt ist der zweitgrößte der Welt – deutlich größer als der drittgrößte Markt Japan, der nur etwa 40 % des chinesischen Marktes entspricht. Und Japan wird bereits als eigene Anlageklasse gesehen.

China verzeichnet bereits ein höheres BIP als Indien, Russland, Afrika und Lateinamerika zusammen. Zudem glauben wir, dass das höhere Wachstum andauern wird. Die Covid-19-Krise hat die wirtschaftliche Dominanz von China noch verstärkt (siehe Abbildung 1). Durch die wirksamen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ist das Land gestärkt daraus hervorgegangen. Das reale BIP wuchs 2020 im Jahresvergleich um 2,3 %. Damit war China die einzige große Volkswirtschaft, die 2020 expandierte. Die chinesische Konjunktur entwickelte sich auch Anfang 2021 gut, da sich sowohl die Binnen- als auch die Auslandsnachfrage weiter erholten – im Gegensatz zu anderen Schwellenländern, deren Aussichten von pandemiebedingten Unsicherheiten überschattet bleiben.

Abbildung 2. Wertentwicklung chinesischer Aktien ggü. anderen Schwellenländer-Aktien (April 2016 = 100)

Quellen: Invesco, Bloomberg, FactSet. Stand: April 2021.

Die chinesische Wirtschaft dürfte langfristig strukturbedingtes Wachstum erzielen. Viele Konjunkturindikatoren deuten darauf hin, und dieser Trend wird voraussichtlich andauern. Außerdem stellt China seine Wachstumstreiber auf Konsum und Dienstleistungen um, die bereits jetzt am meisten zum BIP-Wachstum beitragen. Wir gehen davon aus, dass der Endverbrauchermarkt in China bis 2030 auf 17 Bio. USD wachsen wird – dank einer wachsenden Mittelschicht und nachhaltig steigender Einkommen. Da der Konsumsektor für den langfristigen Wachstumsplan der Regierung strategisch relevant ist, dürfte die Politik für Unterstützung sorgen. Diese Faktoren sprechen für weiteres Wachstum, sodass China auch künftig den größten Beitrag zum Weltwirtschaftswachstum liefern wird.

Attraktive risikoadjustierte Renditen im Langfristvergleich

Die guten Konjunkturaussichten Chinas zeigen sich auch in der Aktienmarktentwicklung (siehe Abbildung 2). Hier vergleichen wir die Risiko-Rendite-Profile von Aktien aus China mit jenen anderer Schwellenländer (ohne China) über fünf Jahre. Chinesische Aktien erzielten eine deutlich höhere annualisierte Rendite und lagen sogar risikoadjustiert vorn (siehe Tabelle 1).

Abbildung 2. Wertentwicklung chinesischer Aktien ggü. anderen Schwellenländer-Aktien (April 2016 = 100)

Quellen: Invesco, Bloomberg, FactSet. Stand: April 2021.

(5/01/2016 – 4/30/2021) MSCI China MSCI EM MSCI EM ex-China
Rendite (annualisiert) 16.46 12.50 10.95
Volatilität 18.19 16.42 18.38
Rendite/Volatilität 0.90 0.76 0.60
Aufgestellt für die Zukunft

China ist im MSCI EM Index seit Jahren immer relevanter geworden. Vor fünf Jahren hatte das Land noch eine Gewichtung von unter 25 % gewichtet, heute sind es etwa 40 %. Angesichts des höheren Konjunkturwachstums und der Aufnahme zusätzlicher A-Aktien dürfte die Indexgewichtung weiter steigen. In den letzten 20 Jahren hat die Renditekorrelation zwischen China und den Schwellenländern strukturell zugenommen und ist von 0,6 auf etwa 0,9 gestiegen (siehe Abbildung 3). Ab einer bestimmten Gewichtung Chinas dürfte die Gruppe der Schwellenländer-Aktien kaum mehr von einem rein chinesischen Aktienindex zu unterscheiden sein.

Abbildung 3. Historische Renditekorrelation zwischen China und den Schwellenländern

Quellen: FactSet, Invesco. Stand: April 2021.

Durch eine separate Allokation in China könnten die Investoren das gesamte Anlageuniversum in China abdecken sowie neue Unternehmen und Alphaquellen entdecken.

Einzigartige Anlagechancen in China

Die chinesische Wirtschaft wächst. Mittlerweile gibt es über 5.500 konkurrenzfähige chinesische Unternehmen in diversen Sektoren, die an Börsen in Festlandchina, Hongkong und den USA notieren. Sie bieten eine große Auswahl an Alphaquellen für die Portfoliokonstruktion von Investoren.

In anderen Schwellenländern (außer Taiwan und Korea) dominieren nach wie vor traditionelle Wachstumssektoren. Im MSCI China Index machen Kommunikationsdienstleistungen, Konsumgebrauchsgüter und der Gesundheitssektor insgesamt jedoch über 60 % aus, ggü. nur 17 % im MSCI EM ex China Index (siehe Abbildung 4).

Dies ist unseres Erachtens ein weiteres überzeugendes Argument für eine separate Allokation in China. Die Pandemie hat unsere Arbeit und unser Leben zwar grundlegend verändert, gibt Investoren jedoch auch die Gelegenheit, sich für die Zukunft aufzustellen.

Abbildung 4. China könnte in Sektoren mit strukturellem Wachstum, die von der Covid-19-Pandemie profitieren, vielversprechende Anlagechancen bieten

Quellen: Factset, Invesco. Stand: April 2021.

Welche Argumente könnten gegen dieses Szenario sprechen?
Herausforderung 1: Covid-19 wird sich langfristig auf die Beschäftigung und das Einkommenswachstum in China auswirken

Der Konsum wird für das Konjunkturwachstum von China immer relevanter. Das könnte die Frage aufwerfen, ob das Land auch künftig in der Lage sein wird, das nötige Beschäftigungs- und Einkommenswachstum zu generieren, um weiterhin hohes Wachstum des Inlandskonsums zu ermöglichen. Angesichts der Unsicherheit aufgrund von Covid-19 ist dies ein Argument.

Tatsächlich stieg die Arbeitslosenrate im Februar letzten Jahres laut Beschäftigungserhebung der Regierung auf 6,2 %, und das verfügbare Einkommen städtischer Haushalte legte im 1. Quartal nur um 0,5 % zu. Durch die Konjunkturerholung verbessern sich diese Daten jedoch.

Im April dieses Jahres ging die Arbeitslosenrate auf 5,1 % zurück, und das Einkommenswachstum stieg im 1. Quartal 2021 auf 12,2 %.1 Da sich die Wirtschaftsaktivität normalisiert, gehen wir 2021 von einer weiteren Verbesserung aus.

Langfristig setzt die chinesische Regierung weiter auf qualitatives, statt quantitatives Wachstum. Diverse politische Entscheidungen sind vor allem darauf ausgerichtet, die Beschäftigung zu fördern und zu stabilisieren.

Auch Einkommensungleichheiten stehen auf der Tagesordnung der politischen Entscheidungsträger ganz oben. Zusätzlich rückt der dieses Jahr veröffentlichte neue Fünfjahresplan von China auch sozialen Wohlstand in den Vordergrund.

Herausforderung 2: Geopolitische Spannungen mit den USA werden das langfristige Wachstum bremsen

Unser Team ist der Meinung, dass die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA weiter andauern werden, und die Investoren teilen diese Sicht. Wir glauben jedoch nicht, dass diese Spannungen das langfristige Wachstum Chinas gefährden werden.

China dürfte trotz der herrschenden Spannungen gute Anlagechancen bieten. Der große Binnenmarkt des Landes wächst und ist eine Stütze der Wirtschaft. Dies ermöglicht einzigartige Wirtschafts- und Konjunkturzyklen und schützt vor geopolitischen Komplikationen. Chinesische Unternehmen generieren über 90 % ihrer Umsätze auf dem Inlandsmarkt und weniger als 5 % auf dem US-Markt.2

Herausforderung 3: Niedrige ESG-Standards in China

ESG setzt sich in China immer mehr durch. Die Qualität der Berichterstattung über ökologische, soziale und governancebezogene Indikatoren nähert sich langsam internationalen und regionalen Standards an.

Außerdem sagte China bei der UN-Generalversammlung letztes Jahr zu, bis 2060 CO2-neutral zu sein. Unseres Erachtens zeigt diese ehrgeizige Selbstverpflichtung, dass das Land auf langfristig nachhaltiges Wachstum setzt. Davon wird auch die ESG-Entwicklung profitieren.

Aufsichtsbehörden haben in China große Bedeutung und dürften zur Verbesserung der ESG-Berichterstattung chinesischer Unternehmen beitragen. Die Wertpapieraufsichtsbehörde China Securities Regulatory Commission (CSRC) wird wohl bald Leitlinien für die verpflichtende Unternehmensberichterstattung zu ESG-Themen veröffentlichen. Die fortschreitende Öffnung des chinesischen Finanzmarkts, um mehr ausländische Investoren anzuziehen, dürfte auch die ESG-Entwicklung Chinas fördern. Auch ein vermehrter ESG-Fokus internationaler Investoren dürfte das ESG-Bewusstsein stärken und die ESG-Prozesse verbessern.

Fazit

Investoren sollten aus mehreren Gründen eine separate Allokation in China erwägen. Das Land könnte neben höherem Wachstum auch vielerlei attraktive Anlagechancen bieten, da es über ein umfassendes und vielfältiges Anlageuniversum verfügt. Sein strukturelles Wachstum könnte viele interessante Anlagechancen schaffen.

Unseres Erachtens sollten die Investoren bei Anlagen in chinesische Aktien aus allen börsennotierten Aktien wählen – unabhängig davon, an welcher Börse sie gelistet sind. Sowohl Onshore- als auch Offshore-Märkte für chinesische Akten bieten einzigartige Unternehmen und umfassende Chancen für Investoren. Für die beste Aktienauswahl sollten die Investoren auf erfahrene Assetmanager zurückgreifen.

Quellen

  • 1. Nationales Statistikamt der Volksrepublik China, Stand: Mai 2021

    2. Credit Suisse, FactSet, MSCI. Stand: Juni 2020

Investment risks

  • Die vollständigen Informationen zu den Risiken erhalten Sie in den Verkaufsunterlagen.

    Der Wert einer Anlage und die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen und es ist möglich, dass Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhalten.

    Bei Anlagen in Schwellenländern sollten Sie bereit sein, erhebliche Wertschwankungen in Kauf zu nehmen.

    Anlagen in bestimmte in China notierte Wertpapiere können mit erheblichen aufsichtsrechtlichen Einschränkungen verbunden sein, die die Liquidität und/oder die Wertentwicklung beeinträchtigen können.

Wichtige Hinweise

  • Diese Marketing-Anzeige dient lediglich zu Diskussionszwecken und richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger in  Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dieses Marketingdokument stellt keine Empfehlung dar, eine bestimmte Anlageklasse, Finanzinstrument oder Strategie, zu kaufen oder verkaufen. Das Dokument unterliegt nicht den regulatorischen Anforderungen, welche die Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen sowie das Verbot des Handels vor der Veröffentlichung der Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung vorschreiben.

    Stand der Daten: Dezember 2021

    Die in diesem Material dargestellten Prognosen und Meinungen sind subjektive Einschätzungen und Annahmen des Fondsmanagements oder deren Vertreter. Diese können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass die Prognosen wie vorhergesagt eintreten werden.

    Herausgeber in Deutschland und Österreich ist die Invesco Asset Management Deutschland GmbH, An der Welle 5, 60322 Frankfurt am Main. Herausgeber in der Schweiz ist die Invesco Asset Management (Schweiz) AG, Talacker 34, CH-8001 Zürich. EMEA/ 1817047 and 1959996