Die Märkte bewegen sich schnell, und überraschenderweise fühlen wir uns jetzt zu Staatsanleihen hingezogen, einer Anlageklasse, die wir seit einiger Zeit gemieden haben.
Hintergrund dieser Publikation ist, dass die Inflation höher ausfällt und später als erwartet ihren Höhepunkt erreicht. Die Federal Reserve (Fed) und einige andere Zentralbanken straffen die Geldpolitik aggressiv2. Die Renditen von Staatsanleihen sind so hoch wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr (in den USA), und der globale Konjunkturzyklus wird von Tag zu Tag fragiler. Die Aggressivität der Zentralbanken birgt die Gefahr, dass die Konjunkturabschwächung in eine Rezession umschlägt.
Aufgrund der Ergebnisse unseres Optimierungsprozesses erhöhen wir die Allokation in Staatsanleihen auf übergewichtet (zum ersten Mal seit 2016) und reduzieren Aktien auf untergewichtet innerhalb unserer Modell-Asset-Allokation3. Wir gehen jedoch nicht so weit, wie es der Optimierungsprozess vorschlägt, da wir vermeiden wollen, nach dem jüngsten Ausverkauf zu wenig Aktien zu halten. Wir befürchten, dass die Anleiherenditen, obwohl sie so günstig sind wie schon lange nicht mehr, noch weiter steigen könnten. Um das Risiko zu verringern, haben wir auch das Engagement in High Yield Credit abgebaut.
Bis zu einem gewissen Grad wird diese Verringerung des Portfoliorisikos durch eine Erhöhung der Allokation in Immobilien (auf übergewichtet) und eine Reduzierung der Allokation in Investment Grade Credit und Cash ausgeglichen. Beide bleiben übergewichtet, und wir bleiben bei einer Null-Allokation in Rohstoffen, einschliesslich Gold.
Aus regionaler Sicht bevorzugen wir Grossbritannien und die Schwellenländer (EM). Unsere best-in-class-Auswahl: Britische Staatsanleihen, EM-Immobilien, chinesische Aktien und USD-Cash (basierend auf den prognostizierten 12-Monats-Renditen).