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Multi-Asset: Alternative Diversifikationsquellen bleiben unverzichtbar

Besprechung, Zusammenarbeit und Geschäftsleute im Gespräch im Büro. Teamarbeit, Planung und eine Gruppe von Beschäftigten, die ein Brainstorming über ein Technologieprojekt am Arbeitsplatz abhalten.
Kurz zusammengefasst
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Angesichts der anhaltenden geldpolitischen Unsicherheiten und geopolitischen Risiken werden die verschiedenen Anlageklassen auch 2025 nicht immun gegenüber einer erhöhten Volatilität sein. Der geldpolitische Lockerungszyklus könnte jedoch positiv für Risikoanlagen sein.

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Trotz der Rezessionsrisiken wird nur ein milder Abschwung erwartet. Dabei könnte die gute finanzielle Verfassung der privaten Haushalte und Unternehmen zu positiven Erträgen aus Aktienanlagen beitragen. Von einem Umfeld höherer Zinsen profitieren in der Regel höher verzinsliche Festzinsanlagen.

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Multi-Asset-Anleger sollten auf veränderte Korrelationen achten und sicherstellen, dass sie über alternative Diversifikationsquellen verfügen. Zur Wahrung eines ausgewogenen Portfolios könnten sie zum Beispiel über eine Beimischung von Rohstoffen, Immobilien oder anderen alternativen Anlagen nachdenken.

Wie ist Ihr Ausblick für Multi-Asset-Investments im Jahr 2025? Was sind die wichtigsten Themen?

Da die Märkte weiter unter dem Einfluss eines unsicheren geldpolitischen Ausblicks, geopolitischer Risiken und der Ergebnisse politischer Wahlen stehen, werden die verschiedenen Anlageklassen auch 2025 nicht immun gegenüber einer erhöhten Volatilität sein. Der geldpolitische Lockerungszyklus sorgt jedoch für eine gute Unterstützung von Risikoanlagen – allerdings nur, solange die Weltwirtschaft nicht in eine tiefe Rezession abrutscht. Das Rezessionsrisiko ist zwar noch nicht komplett gebannt. Die Daten sprechen jedoch für einen eher milden Abschwung und unser Basisszenario gründet auf der Annahme, dass eine globale Rezession vermieden werden kann. Normalerweise steigt die Verschuldung des privaten Sektors im Laufe des Konjunkturzyklus. Wenn wir uns heute weltweit umsehen, sehen wir jedoch, abgesehen von einigen wenigen Märkten wie China, relativ wenig Anzeichen für finanzielle Ungleichgewichte oder Exzesse im Haushalts- und Unternehmenssektor. Viele Unternehmen und Privathaushalte (einschließlich einkommensschwacher Haushalte) befinden sich in einer so guten finanziellen Lage wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr. Unseres Erachtens spricht dieses Umfeld für positive Renditen aus Aktienanlagen. Im Fixed Income-Bereich dürfte das höhere Zinsniveau höher verzinslichen Schuldinstrumenten zugutekommen. Bei Aktien rechnen wir mit einer Rotation zwischen Sektoren, Marktkapitalisierungsklassen und Regionen. Für Multi-Asset-Strategien sind veränderte Korrelationen ein bedeutendes Risiko. Daher sollten Multi-Asset-Anleger sicherstellen, dass sie im Rahmen ihrer Strategien auch auf alternative Diversifikationsquellen zugreifen können.

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Chancen für Multi-Asset-Strategien?

Wir vermuten, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinsen weniger stark senken wird, als derzeit an den Märkten eingepreist ist. Das ist allerdings nichts, was die Aktienmärkte aus der Bahn werfen sollte. Während die Fed weniger aktiv sein könnte als erwartet, könnten die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) die Zinsen stärker senken, wenn auch sicherlich nur schrittweise. Auch wenn die Märkte eine zu starke Lockerung der US-Geldpolitik eingepreist haben sollten, ist das US-Wachstum vorerst stabil und insbesondere der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust. Wir glauben, dass diese Kombination aus relativ stabilem Wachstum und niedrigen Zinsen eine Rotation sowohl am US-Aktienmarkt als auch zwischen den Regionen anstoßen könnte. Aktuell sehen wir am US-Aktienmarkt eine hohe Konzentration der Performance auf einige Börsenschwergewichte, rechnen für 2025 jedoch mit einer Rückkehr zu einer größeren Marktbreite. Das spricht für eine Rotation aus Large-Caps in Mid-Caps am US-Aktienmarkt sowie einen Führungswechsel unter den Regionen. Wenn Vermögensverwalter ihr Engagement in US-Aktien und US-Dollar überdenken, dürften sich zum Beispiel gute Bewertungschancen am britischen Aktienmarkt bieten, der im weltweiten Vergleich unterdurchschnittlich performt hat. Bei einem im Schnitt höheren Zinsniveau als in den Jahren nach der globalen Finanzkrise dürften höher verzinste Anlagen wie Hochzinsobligationen und Schwellenländerobligationen künftig tendenziell überdurchschnittlich abschneiden. Schwellenländerobligationen in lokaler Währung könnten zudem von einer Abwertung des US-Dollars profitieren.

Welche Sektoren werden Sie 2025 besonders im Blick haben?

In den vergangenen Jahren haben die Technologiewerte an der Börse alle anderen Sektoren in den Schatten gestellt. Ein verändertes makroökonomisches Umfeld könnte jedoch anderen Branchen zugutekommen, was zu einer geringeren Wertentwicklungskonzentration führen würde. Ein Umfeld höherer Zinsen ist üblicherweise förderlich für Finanzwerte. Vom weltweiten technologischen Fortschritt profitieren zudem auch viele Unternehmen außerhalb des Technologiesektors in Form von Produktivitätssteigerungen durch technologiegestützte Lösungen. Die Konsumsektoren sind von wesentlicher Bedeutung für die Gesundheit der Weltwirtschaft, da sie den Preisdruck und neue Arbeitsmarkttrends widerspiegeln. Im Bereich der alternativen Anlageklassen erscheinen Immobilien unter Bewertungsgesichtspunkten attraktiv und könnten im aktuellen geldpolitischen Umfeld relativ gut abschneiden.

Was sind die Hauptrisiken für Multi-Asset-Strategien?

Angesichts des sich für 2025 abzeichnenden makroökonomischen Umfelds sollten sich Anleger Gedanken über ihr Risikomanagement machen. Für Multi-Asset-Strategien ist entscheidend, dass die gewählte Kombination aus Aktien und Obligationen diversifizierend wirkt. Ein wesentlicher Faktor wird sein, wie sich die Inflation im nächsten Jahr entwickelt. Der Preisdruck hat zwar nachgelassen. Sollte es durch angebotsseitige Schocks zu einer höheren Güterpreisinflation kommen oder die Dienstleistungsinflation nachfragebedingt hoch bleiben, würde es jedoch schwierig werden für die Zentralbanken, die Zinsen zu senken. Da sich die Märkte noch bis ins neue Jahr hinein mit den Auswirkungen der jüngsten Wahlen beschäftigen dürften, vor allem mit Blick auf die Haushaltsplanung, könnte die Volatilität an den Obligationmärkten erhöht bleiben. Multi-Asset-Anleger könnten gut daran tun, nach alternativen Diversifikationsquellen Ausschau zu halten. Wir halten Rohstoffe, Immobilien und – sofern diese in Frage kommen – andere alternativen Anlageklassen für wichtige Diversifikationsquellen, da wir 2025 wieder eine positive Korrelation zwischen Aktien und Obligationen sehen könnten.

  • Wesentliche Risiken

    Der Wert von Anlagen und die Erträge hieraus unterliegen Schwankungen. Dies kann teilweise auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sein. Es ist möglich, dass Anleger bei der Rückgabe ihrer Anteile nicht den vollen investierten Betrag zurückerhalten.

    Wichtige Informationen

    Stand: 18. November 2024

    Dies ist Marketingmaterial und kein Anlagerat. Es ist nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Anlageklasse, eines Wertpapiers oder einer Strategie gedacht. Regulatorische Anforderungen, die die Unparteilichkeit von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen verlangen, sind daher nicht anwendbar, ebenso wenig wie das Handelsverbot vor deren Veröffentlichung.

    Ansichten und Meinungen beruhen auf den aktuellen Marktbedingungen und können sich jederzeit ändern.

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