China: ein weiterer nützlicher Anwendungsbereich für synthetische Replikation
Der chinesische A-Aktienmarkt ist ein weiterer Fall, in dem die synthetische Replikation einen Vorteil bieten kann, der jedoch nicht auf eine steuerliche Behandlung zurückzuführen ist, sondern auf die ungewöhnliche Dynamik des Marktes selbst. Der chinesische A-Aktienmarkt ist tendenziell ein profitables Umfeld für marktneutrale Strategien. Wertpapierleihe und andere Absicherungsmechanismen, die traditionell von diesen Hedgefonds genutzt werden, stehen ihnen in China jedoch nicht zur Verfügung, sodass sie sich häufig an Banken wenden, um das Risiko auszugleichen. Die Banken stellen diese Fazilitäten (gegen eine großzügige Gebühr) zur Verfügung und sind bereit, einen ETF dafür zu bezahlen, dass er das Marktrisiko durch eine Swap-Vereinbarung übernimmt.
Während auf einem normalen Markt von einem ETF erwartet würde, dass er eine Swap-Gebühr an die Gegenpartei zahlt, kann diese ungewöhnliche Marktdynamik in China zu einer negativen Gebühr führen, d.h. der ETF erhält die Swap-Gebühr von der Gegenpartei. Wenn die Swap-Gebühr negativ ist, kann der ETF eine bessere Rendite als der Index erzielen. Die Höhe der Swap-Gebühr - und die potenzielle Outperformance - variiert im Laufe der Zeit.
Welche Risiken gibt es?
Die synthetische Replikation ist nicht ohne Risiko, aber es können Maßnahmen ergriffen werden, um dieses Risiko zu verringern. Abgesehen von den üblichen Risiken, die mit jeder Investition verbunden sind, birgt der Einsatz von Swaps ein Gegenparteirisiko, d.h. das Risiko, dass die Swap-Gegenpartei nicht in der Lage ist, ihren Teil des Vertrages zu erfüllen. Bei Invesco versuchen wir, dieses Risiko durch folgende Maßnahmen zu verringern:
Halten eines Korbes von Qualitätsaktien: Zusätzlich zum Swap halten die synthetischen ETFs von Invesco jeweils einen Korb von Aktien, die sich von denen des nachgebildeten Index unterscheiden. Der Korb befindet sich im Eigentum des ETF (und dient nicht als Sicherheit) und soll dem ETF eine Rendite bescheren. Ein Ziel des Einsatzes von Swaps ist es, einen geringeren Tracking Error zu erreichen, als dies dem Akienkorb allein möglich wäre.
Die Verwendung mehrerer Gegenparteien: Unsere synthetischen ETFs können bis zu sechs Gegenparteien haben, was die potenziellen finanziellen Auswirkungen auf den ETF verringert, wenn eine Gegenpartei ausfällt. Wir wählen nur Gegenparteien mit hoher Bonität aus, überwachen diese regelmäßig und führen Stresstests für potenzielle Risikoszenarien durch.
Swap-Rücksetzungen: Der Wert des Swaps, der sogenannte Mark-to-Market, wird immer dann auf Null zurückgesetzt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, z. B. wenn es zu einer Auflegung/Rücknahme des Fonds kommt oder der Mark-to-Market-Wert ein genau definiertes Niveau überschreitet. Durch diese häufigen Rücksetzungen soll das Gegenparteirisiko begrenzt werden.