
Zölle und Handelskriege: Was bedeuten sie für Anleger?
Wir bewerten, was Präsident Trumps Zölle vom „Tag der Befreiung“ für die US-amerikanischen und globalen Märkte, europäische und britische Aktien und mehr bedeuten könnten.
In der volatilen Welt der Aktienmärkte sorgen geopolitische Ereignisse für Schlagzeilen, die zu kurzfristigen Turbulenzen an den Märkten führen können. Die Fundamentaldaten der Unternehmen bestimmen jedoch letztlich die langfristige Entwicklung der Aktienkurse, und langfristig orientierte Anleger können diese vorübergehenden Marktrückgänge nutzen, um hochwertige Aktien mit einem Abschlag zu kaufen.
Von Kriegen und Wahlen bis hin zu Handelskonflikten und diplomatischen Spannungen – solche Ereignisse können Schockwellen durch die Finanzmärkte senden und kurzfristige Turbulenzen auslösen. Jüngste politische Entwicklungen und Ankündigungen der US-Regierung, wie z. B. Änderungen der Zollpolitik oder territoriale Auseinandersetzungen, waren hierfür ein gutes Beispiel. Erfahrene Anleger wissen jedoch, dass geopolitische Ereignisse die Märkte zwar kurzfristig beeinflussen können, dass es aber letztlich die Fundamentaldaten der Unternehmen sind, die die langfristige Entwicklung der Aktienkurse bestimmen.
Geopolitische Ereignisse haben die Tendenz, mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen und sofortige Marktreaktionen auszulösen. Man denke an das Ölembargo der 1970er-Jahre, den Fall der Berliner Mauer 1989 oder jüngst das Brexit-Referendum 2016. Jedes dieser Ereignisse führte zu erheblicher Marktvolatilität. Von Unsicherheit und Angst getrieben, reagieren Anleger in solchen Situationen oft impulsiv, was zu starken Kursausschlägen nach oben oder unten führt.
Während geopolitische Entwicklungen kurzfristige Marktbewegungen auslösen können, sind es die Fundamentaldaten eines Unternehmens, die langfristigen Anlegern als zuverlässiger Kompass dienen. Unser Anlageprozess basiert auf einer gründlichen Analyse von Faktoren wie Gewinnwachstum, Umsatz, Gewinnmargen und Cashflow, die unserer Meinung nach das Fundament eines Unternehmenswerts bilden. Dies ist unser täglicher Fokus und genau hier sehen wir den sinnvollsten Einsatz unserer Zeit: Unsere Fähigkeit, die nächste politische Initiative einer US-Regierung vorherzusagen oder ihre Auswirkungen abzuschätzen, ist begrenzt. Doch unser Können, Unternehmen zu analysieren und attraktive Geschäfte zu identifizieren, bei denen sich der innere Wert des Unternehmens nicht im Aktienkurs widerspiegelt, ist umso ausgeprägter.
Nehmen wir Next als Beispiel. Aufgrund der politischen Turbulenzen im Zuge von „Trussonomics“ fiel der Aktienkurs. Da wir Next bereits seit Jahren beobachten und es als gut geführtes Unternehmen kennen, nutzten wir diese Situation gezielt für eine Investition. Mit der Stabilisierung der politischen Lage und der wieder in den Fokus gerückten Fundamentaldaten erholte sich der Aktienkurs, sodass wir mit einer positiven Rendite aussteigen konnten.
Unternehmen wie Microsoft, LVMH oder Old Dominion Freight haben im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche geopolitische Krisen überstanden. Diese Unternehmen sind nicht deshalb so erfolgreich, weil sie gegen geopolitische Risiken immun wären, sondern weil ihre starken Fundamentaldaten – innovative Produkte, robustes Wachstum und solide Unternehmensführung – ihre langfristige Wertentwicklung konsequent vorangetrieben haben.
Eine Untersuchung von J.P. Morgan1, in der Daten aus über 80 Jahren analysiert wurden, ergab, dass geopolitische Ereignisse zwar tiefgreifende Auswirkungen auf lokale Märkte haben können, sich jedoch nur selten nachhaltig auf die Renditen von Large-Cap-Aktien auswirken. Die Untersuchung zeigte, dass die Marktrenditen sechs Monate bis ein Jahr nach einem geopolitischen Ereignis oft nicht von Zeiträumen ohne solche Ereignisse zu unterscheiden sind.
Quellen: Robert Shiller, Haver Analytics. Stand aller Daten: 31. Dezember 2023. Hinweis: Die Rendite bezieht sich auf die Kursrendite. Die geopolitischen Ereignisse in der obigen Grafik beziehen sich auf 36 ausgewählte Ereignisse aus 80 Jahren geopolitischer Geschichte – beginnend mit dem Einmarsch Deutschlands in Frankreich im Jahr 1940 und endend mit dem Krieg in der Ukraine im Jahr 2022. Wir haben die 3-Monats-, 6-Monats- und 12-Monats-Renditen nach diesen Ereignissen gemessen. Vergangenheitswerte geben keinen Aufschluss über die künftige Wertentwicklung. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen.
Für langfristig orientierte, aktive Anleger wie uns kann ein durch geopolitische Unsicherheiten ausgelöster Ausverkauf eine grosse Chance darstellen. Wenn die Märkte irrational auf geopolitische Ereignisse reagieren, fallen die Aktienkurse oft unter ihren inneren Wert. Langfristig ausgerichtete Anleger können diese vorübergehenden Einbrüche nutzen, um hochwertige Aktien mit einem Abschlag zu kaufen. Wenn sich der Markt stabilisiert und die Fundamentaldaten wieder stimmen, können sich diese Anlagen als äusserst rentabel erweisen.
Wenn also das nächste Mal ein Tweet der US-Regierung Schockwellen durch die Märkte sendet, denken Sie an die weisen Worte von Benjamin Graham: „Kurzfristig ist der Markt eine Wahlmaschine, aber langfristig ist er eine Waage.“ Konzentrieren Sie sich auf die Fundamentaldaten, und Sie werden gut gerüstet sein, um jede Krise zu überstehen.
Stephen Anness ist Leiter des in Henley ansässigen Global Equities Teams und verwaltet mehrere Portfolios im Rahmen der Global Equity Income & Growth Strategie. Joe Dowling ist Fondsmanager für das in Henley ansässige Global Equities Team.
Wir bewerten, was Präsident Trumps Zölle vom „Tag der Befreiung“ für die US-amerikanischen und globalen Märkte, europäische und britische Aktien und mehr bedeuten könnten.
Während die meisten Aktienbenchmarks ihre Komponenten nach Marktkapitalisierung gewichten, kann ein Gleichgewichtungsansatz manchmal sinnvoller sein. Erfahren Sie mehr über die Gleichgewichtung und wie Sie ein breites Aktienengagement ohne Konzentrationsrisiko erreichen können.
Die US-Aktienmärkte erhielten im vierten Quartal Auftrieb durch den Enthusiasmus nach dem Wahlsieg von Donald Trump, auch wenn dieser im Dezember durch die vorsichtige Haltung der Fed in Bezug auf künftige Zinssenkungen gedämpft wurde. Weitere Informationen finden Sie in unserem vierteljährlichen Update zu US-Aktien.
S&P 500 Index standardisierte rollierende Wertentwicklung über 12 Monate (% Wachstum)
Standardisierte rollierende Wertentwicklung über 12 Monate (% Wachstum) |
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31.12.19 31.12.20 |
31.12.20 31.12.21 |
31.12.21 31.12.22 |
31.12.22 31.12.23 |
31.12.23 31.12.24 |
S&P 500 Index |
16,3% |
26,9% |
-19,4% |
24,2% |
23,3% |
Quelle: Bloomberg, Stand 12. März 2025. Indizes sind nicht direkt investierbar.
Quellen: 1 Wie wirken sich geopolitische Krisen auf die Märkte aus? | J.P. Morgan Private Bank U.S.
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Stand aller Daten ist der 10. März 2025 und sofern nicht anders angegeben, stammen alle Angaben von Invesco.
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