Distressed Credit: Attraktive Anlagemöglichkeiten bei Kapitallösungen stehen weiter im Fokus
Paul Triggiani, Head of Distressed Credit and Special Situations
Im Distressed Credit- und Special Situations-Bereich haben viele Themen seit mehreren Monaten Bestand. Die weltweiten Volkswirtschaften halten sich insgesamt sehr gut, mit einigen Ausnahmen in Europa, vor allem Großbritannien und Deutschland. Der US-Notenbank (Fed) könnte es immer noch gelingen, durch die Lockerung ihrer Geldpolitik eine „weiche Landung“ der Wirtschaft herbeizuführen. In Großbritannien und Deutschland scheint dies dagegen weniger wahrscheinlich.
Unsere Investment-Pipeline im Special Situations-Bereich – vor allem bei Kapitallösungen – ist seit Jahresbeginn exponentiell gewachsen. Wir bewerten fast täglich neue Investitionen in Unternehmen im Private Equity-Besitz. Diese Unternehmen sind operativ solide. Aufgrund von Leverage-Profilen, die in den Jahren 2018 bis 2022 aufgebaut wurden, sind ihre Zinsausgaben jetzt jedoch unhaltbar hoch. Ihre Private Equity-Sponsoren stehen vor einem Dilemma: Sie besitzen leistungsfähige Unternehmen, die in einem Umfeld kapitalisiert wurden, in dem die Basiszinssätze bei nahe Null lagen, und müssen nun einen Großteil ihres freien Cashflows für Zinsausgaben aufwenden. Sie halten diese Unternehmen jetzt seit mehreren Jahren, ohne in der Lage zu sein, in den Betrieb zu reinvestieren, in neue Produktsegmente oder Regionen zu expandieren oder wertsteigernde M&A-Strategien zu verfolgen. Das Ergebnis ist eine minimale Steigerung des Eigenkapitalwerts.
Hier kommen wir ins Spiel, da wir in der Lage sind, attraktive Kapitallösungen zu strukturieren, die den Zinsaufwand erheblich reduzieren, manchmal sogar eliminieren, und durch zusätzliche Sicherheiten und Governance-Mechanismen zugleich das Verlustrisiko mindern. Wir haben es hier mit gesunden Unternehmen zu tun, die nicht umstrukturiert werden müssen. Dadurch können sie ein deutlich geringeres Risiko und eine historisch attraktive Risiko-Rendite-Asymmetrie bieten.