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Goldangebot und -nachfrage in Q4 2023

Goldangebot und -nachfrage
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    In unserem vierteljährlichen Goldbericht analysieren wir die Wertentwicklung dieser Assetklasse, erörtern Makrofaktoren und geben weitere nützliche Einblicke. Melden Sie sich an, um diese Einblicke direkt per E-Mail zu erhalten.

Im ersten Teil unseres vierteljährlichen Goldberichts blicken wir auf die Goldpreisentwicklung zurück, gehen kurz auf andere Anlageklassen ein und analysieren maßgebliche Makrofaktoren wie die Rendite von Anleihen, den US-Dollar und die Inflationserwartungen. Im zweiten Teil unseres Goldberichts untersuchen wir die verschiedenen Angebots- und Nachfragequellen, um die jüngsten Bewegungen des Goldpreises genauer zu erläutern. 

Quellen der Goldnachfrage in Q4

Quelle: World Gold Council, gezeigt wird die Goldnachfrage nach Marktsegmenten in Q4 2023.

Vor dem Hintergrund eines Anstiegs des Goldpreises um 11,6 % ging die Goldnachfrage im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 % auf 1.114 Tonnen zurück. Damit blieb die Goldnachfrage um 11,8 % hinter dem entsprechenden Vorjahreswert. In der Gesamtjahresbetrachtung war die Nachfrage im Jahr 2023 um 5,3 % niedriger als im Vorjahr.

Anders als andere Nachfragesegmente zeigte sich der Schmucksektor, für den das vierte Quartal in der Regel ein saisonal starkes Quartal ist, überraschend unbeeindruckt vom höheren Goldpreis. Mit 50 % war der Anteil der Goldkäufe von Schmuckherstellern in Q4 2023 so hoch wie zuletzt im Schlussquartal 2019, aber trotzdem um 11,8 % niedriger als in Q4 2022. Während ETFs das siebte Quartal in Folge rückläufige Goldbestände verzeichneten, erhöhten sich die Goldkäufe privater Anleger in anderen Bereichen des Investmentsektors in Q4 2023 um 6,2 % auf 313 Tonnen.

Die Goldkäufe der Zentralbanken blieben in Q4 2023 mit 229 Tonnen um 35,1 % hinter dem Wert des Vorquartals zurück. Damit lagen sie weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 139 Tonnen (seit 2010), aber unter dem Durchschnitt der letzten Jahre, in denen die Zentralbanken ihre Goldreserven deutlich aufgestockt haben. Die Goldnachfrage des Technologiesektors war um 7,1 % höher als im Vorquartal und erreichte mit 81 Tonnen den höchsten Stand seit Q1 2022. 

Goldnachfrage des Schmucksektors

Quelle: World Gold Council, Stand: 31. Dezember 2023.

Für die Goldnachfrage des Schmucksektors ist das Schlussquartal in der Regel das stärkste Quartal. Das Jahr 2023 bildete hier keine Ausnahme, obwohl der Goldpreis im Dezember ein neues Rekordhoch von 2.1351 USD erreichte. Der Nachfragerückgang um 10,1 % gegenüber dem vierten Quartal 2022 zeugt jedoch von einer gewissen Preissensibilität der Kunden. Im Jahresvergleich war die Goldnachfrage des Schmucksektors im Jahr 2023 um 0,2 % höher als im Jahr 2022.

Aufgeschlüsselt nach Regionen war Indien in Q4 2023 mit 200 Tonnen der größte Abnehmer von Gold für die Schmuckherstellung. Durch die dortige Hochzeitssaison und das hinduistische Lichterfest Diwali wurde in Indien 28,1 % mehr Gold nachgefragt als im Vorquartal. Ein um diese Saisonalität „bereinigter“ Vergleich mit Q4 2022 zeigt einen Rückgang der Goldnachfrage in Indien um 9,2 %. Zur Einordnung: Der durchschnittliche Goldpreis war in Q4 2023 um 14,4 % höher als in Q4 2022. Indien hat China im letzten Quartal als größter Goldkäufer abgelöst, da die chinesische Nachfrage nach Schmuckgold im Vergleich zum Vorquartal um 2,0 % auf 161 Tonnen gesunken ist. Die Nachfrage aus Indien und China zusammengenommen machte im vierten Quartal 2023 64,8 % der weltweiten Goldnachfrage aus.

Nettozukäufe von Gold seitens der Zentralbanken

Quelle: World Gold Council, Stand: 31. Dezember 2023.

Mit 229 Tonnen lagen die Goldkäufe der Zentralbanken im Abschlussquartal 2023 um 35,1 % unter dem Wert des Vorquartals und um 40,0 % unter dem Ankaufvolumen in Q4 2022. Längerfristig betrachtet war dies immer noch ein starkes Ergebnis: Zählt man alle Goldkäufe der Zentralbanken seit 2010 zusammen, wurde mehr als ein Viertel in den letzten beiden Kalenderjahren gekauft.

Diese Aufstockung der Goldreserven hat sich weiterhin vor allem auf die Schwellenländer konzentriert. Insbesondere China hat seine Goldreserven in diesem Jahr um 225 Tonnen erhöht und damit mehr Gold angekauft als in irgendeinem Jahr seit Beginn der Öffnung der chinesischen Wirtschaft durch Deng Xiaoping Ende der 1970er Jahre. Trotzdem liegt China in der Rangliste der höchsten Reservehalter der Welt weiterhin nur auf Platz 6. Was die Goldkäufe der Zentralbank angeht, war 2023 für Polen ebenfalls ein Rekordjahr, da das Land sein Programm zur Angleichung seiner Reserven an den europäischen Durchschnitt im vierten Quartal 2023 fortsetzte.

Goldnachfrage durch ETFs

Quelle: Bloomberg, Stand 31. Dezember 2023

Mit Gold besicherte ETFs reduzierten ihre Goldbestände im vierten Quartal 2023 um weitere 2,5 %, da sie im Quartalsverlauf erneut Nettoabflüsse verzeichneten, obwohl Gold die höchste Quartalsrendite seit Q2 2020 erzielte. Da die Nettoabflüsse aus Gold-ETFs mit der Zinsstraffung der US-Notenbank (Fed) zusammengefallen sind und erwartet wird, dass diese die Zinsen in den nächsten Monaten lockern wird, sollten Anleger diesen Trend weiter genau beobachten.

Monatliche Zuflüsse von Gold-ETFs nach Regionen

Quelle: Bloomberg und World Gold Council, Stand 31. Dezember 2023.

Diese Abflüsse waren zum Teil auf erneute Nettorücknahmen bei nordamerikanischen Fonds in Höhe von 5 Tonnen zurückzuführen, die sich allerdings auf den Oktober konzentrierten und zum Quartalsende von Nettokäufen gefolgt waren. Die höchsten Abverkäufe von Gold wurden von europäischen ETFs getätigt, die im Berichtsquartal weitere 56 Tonnen Gold verkauften. In Asien wurden Nettogoldkäufe von 2 Tonnen verzeichnet, die sich vor allem auf den letzten Monat des Quartals konzentrierten.

Goldangebot

Quelle: World Gold Council, Stand 31. Dezember 2023

Das Goldangebot sank gegenüber dem Vorquartal um 3,1 % auf 1.221 Tonnen. Im Gesamtjahr erhöhte sich das Angebot jedoch um 4.899 Tonnen. Damit war 2023 ein Rekordjahr, was das Gesamtangebot an Gold angeht.

Der Rückgang des Goldangebots im Berichtsquartal war auf eine Verringerung der Goldminenproduktion zurückzuführen, die vor allem durch Streiks in Mexiko bedingt war. Angesichts des rekordhohen Goldpreises stieg das Angebot an Recyclinggold, das im Vergleich zum Vorquartal um 8,3 % auf 313 Tonnen zunahm. Im Quartal wurden 22 Tonnen des Gesamtangebots abgesichert, da die Erzeuger es wenig überraschend vorzogen, die Spotpreise zu nutzen.

Wesentliche Risiken

  • Der Wert der Anlagen und etwaiger Erträge unterliegt Schwankungen (dies kann zum Teil auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen sein), und die Anleger erhalten möglicherweise nicht den gesamten investierten Betrag zurück.

Wichtige Informationen

  • Stand der Daten ist der 31. Dezember 2023, sofern nicht anders angegeben.

    Dies ist Marketingmaterial und kein Anlagerat. Es ist nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Anlageklasse, eines Wertpapiers oder einer Strategie gedacht. Regulatorische Anforderungen, die die Unparteilichkeit von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen verlangen, sind daher nicht anwendbar, ebenso wenig wie das Handelsverbot vor deren Veröffentlichung. Die Ansichten und Meinungen beruhen auf den aktuellen Marktbedingungen und können sich jederzeit ändern. 

    EMEA3437248