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Fokus auf Anleihen: Vielversprechende Durationsposition in britischen Anleihen?

View on the Royal Exchange Building and the Bank Of England in the city of London

In unserer ersten Episode der Serie ‚Fokus auf Anleihen‘ (Bond bites) wirft Lewis Aubrey-Johnson die Frage auf, ob die jüngste Unterrendite britischer Gilts genug ist, um das Anleihenteam in Henley wieder von einer Durationsposition in britischen Titeln zu überzeugen.

Heute möchte ich besprechen, warum britische Gilts zuletzt eine Unterrendite verzeichnet haben und ob dies reicht, um uns wieder von einer Durationsposition in britischen Titeln zu überzeugen.

In den letzten Monaten wurde die Underperformance britischer Gilts immer stärker ausgeprägt. Ausgelöst wurde das meiner Meinung nach durch Veränderungen auf den Geldmärkten.

So waren in Großbritannien im August nur zwei Zinserhöhungen eingepreist: eine im April nächsten Jahres und eine im Dezember 2023.

Jetzt werden jedoch nicht nur eine Zinserhöhung im November, sondern gleich drei weitere bis nächsten Sommer eingepreist.

Unser Bewertungsszenario basierte damals auf einem prognostizierten britischen Leitzins (Bank Rate) von 0,4% für Ende des nächsten Jahres. Jetzt erwarten wir jedoch 1,2%– eine erhebliche Änderung in kurzer Zeit.

Wie ist es dazu gekommen? Ich sehe mehrere Gründe dafür. Zunächst ist natürlich steigender Inflationsdruck zu bemerken. Die Wirtschaft erholt sich, überall ist nachfrageseitiger Preisdruck zu beobachten, die Energiepreise steigen usw.

Die maßgebliche Inflationsrate liegt über 3% und ist damit etwas höher als auf dem Kontinent. Großbritannien ist jedoch nicht das einzige Land, das Inflationsdruck verspürt. In den USA beträgt die maßgebliche Inflationsrate über 5%.

Warum erwarten wir dann bei uns viel mehr Zinsanhebungen als in den USA? Das ist wohl auf die unterschiedlichen Mandate und Ansätze der beiden Notenbanken (Fed und Bank of England) zurückzuführen: Kurz zusammengefasst dürfte die Bank of England viel weniger geneigt sein, eine überdurchschnittliche Inflation zu tolerieren, als die Fed. Zudem vertreten die Mitglieder der Bank of England und des Geldpolitischen Ausschusses, insbesondere der Vorsitzende Bailey, eine recht restriktive Haltung.

Reicht diese Unterrendite, um uns von einem Einstieg zu überzeugen? Zurzeit nicht. Wir halten das Anleihenumfeld nach wie vor für schwach. Der Inflationsdruck dürfte in nächster Zeit kaum nachlassen. Zudem glaube ich, dass die unterdurchschnittliche Wertentwicklung von Gilts keine Absicherung bietet, falls es zu einem breiteren Ausverkauf bei Staatsanleihen kommen sollte.

Deshalb halten wir uns vorerst weiter zurück. 

Wesentliche Risiken

  • Der Wert einer Anlage und die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen und es möglich ist, dass Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhalten.

Wichtige Informationen

  • Stand der Daten: 20. Oktober 2021, sofern nicht anders gegeben.

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    Die in diesem Material dargestellten Prognosen und Meinungen sind subjektive Einschätzungen und Annahmen des Fondsmanagements oder deren Vertreter. Diese können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass die Prognosen wie vorhergesagt eintreten werden.