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Warum generative KI so spannend für das Metaverse ist

Kristina Hooper Weekly Market Compass

Es dauerte 16 Jahre bis weltweit 100 Millionen Menschen Mobiltelefone nutzten. TikTok kam innerhalb von nur neun Monaten auf die gleiche Zahl monatlich aktiver Nutzer. Der virale Start von ChatGPT, das diesen Meilenstein bereits zwei Monate nach der Veröffentlichung erreichte, hat das Interesse der Weltöffentlichkeit auf künstliche Intelligenz (KI) gelenkt – und auf die Frage, wie diese unser Leben verändern könnte. Mittlerweile ist der Begriff ‚generative KI‘ – die Technologie hinter ChatGPT – in aller Munde.

Wir betrachten KI als eine von vier Schlüsseltechnologien für die Entwicklung des Metaverse.1 Die jüngsten generativen Modelle haben uns an einen Scheidepunkt gebracht. Diese Technologien ermöglichen es Nutzern mit einfachen Anweisungen originäre Inhalte wie Text, Bilder oder Code zu erzeugen. Unserer Ansicht nach können sie die Produktivität von Entwicklern großer virtueller Welten potenziell enorm steigern, indem sie ihnen das Schreiben von Code oder die Erstellung von Grafiken abnehmen - oder ihnen sogar beim Storytelling helfen.

ChatGPT zum Beispiel kann auf Aufforderung Code erzeugen. Microsofts GitHub hat eine „Copilot“-Funktion, die Entwicklern durch Vorschläge mittels Autovervollständigung hilft, schneller Code zu schreiben. Das von NVIDIA angekündigte „Magic3D“ Tool zur Erstellung von Text-zu-3D-Inhalten kann anhand von Texteingaben 3D-Objekte erzeugen. Dies könnte ein Vorläufer von Modellen sein, mit denen sich immersive 3D-Grafiken aus Nutzereingaben erstellen lassen. Generative KI kann aber noch viel mehr als nur die Produktivität verbessern.
 

Wie künstliche Intelligenz Nutzer in virtuelle Welten einbinden kann

Wer schon einmal Videospiele gespielt hat, dürfte mit dem Konzept der nicht spielbaren Charaktere (Non-Playable Characters, NPCs) vertraut sein. Dabei handelt es sich um die Spielfiguren in einem Spiel, die man als Spieler nicht steuern kann. Ihre Handlungen sind repetitiv, ihre Dialoge begrenzt. Eine logische Frage, die sich viele stellen werden, ist: „Was wäre, wenn generative KI den NPCs von morgen mehr Leben einhauchen könnte?“ Das mag sehr nach der Idee hinter der 2021 erschienenen Komödie „Free Guy“ klingen, in der Ryan Reynolds in der Hauptrolle, dahinter kommt, dass er nichts weiter ist als eine kleine Randfigur in einem Videospiel. Tatsächlich beschäftigen sich Unternehmen wie NetEase und NVIDIA aber bereits intensiv damit, KI-gesteuerte NPCs Wirklichkeit werden zu lassen.

Generative KI-Tools machen es einfacher, auch ohne Codierkenntnisse nutzergenerierte Inhalte zu erzeugen. Für die Anbieter von Metaverse-Erlebnissen wie Spieleunternehmen ist das sehr nützlich. Sie können diese Tools verwenden, um ihre virtuellen Welten zu bevölkern und Spieler bei der Stange zu halten. Je mehr Zeit die Nutzer auf der Plattform verbringen, desto mehr Möglichkeiten haben sie, zusätzliche Werbeeinnahmen zu generieren.
 

Plattformen und mehr: Chancen entlang der Metaverse-Wertschöpfungskette

Alle generativen KI-Modelle sind rechenintensiv oder komplex. Das Trainieren der Modelle und das Erzeugen schneller Antworten erfordert eine erhebliche Rechenkapazität und Zeit. Das dürfte zu einer höheren Nachfrage nach hochmodernen Grafikprozessoren (CPUs und GPUs) sowie Speicherchips führen, wovon Chipdesigner und -hersteller profitieren dürften.

Das gleiche gilt für Anbieter von Cloud-Diensten, die den Inhabern und Betreibern von KI-Modellen Rechenleistung zur Verfügung stellen. Die Notwendigkeit der Datenübertragung könnte auch zu einer höheren Nachfrage nach zuverlässigen Glasfaser- und Mobilfunknetzen führen, die von Telekommunikationsbetreibern angeboten werden. 

KI eröffnet auch in anderen Bereichen neue Chancen. Ein wichtiger Grund, warum Meta verstärkt in KI investiert, ist die Verbesserung seiner Werbetechnologie. Als Apple im Jahr 2020 seine Tracking Transparency-App startete, schickte das Schockwellen durch die Werbewelt. Ohne Zugang zu relevanten Daten hatten Unternehmen, die Performance-Marketing betreiben, weniger Möglichkeiten für eine direkte Onlineansprache von Zielgruppen. Das führte zu einem Einbruch ihrer Werbeeinnahmen.

KI ist ein weites Feld, auf dem viele Unternehmen Hilfe gebrauchen können. Das könnte eine gute Nachricht für Unternehmen wie IT-Beratungsfirmen sein. Ein großes multinationales Softwareunternehmen integriert bereits KI in seine Designtools, um diese noch besser zu machen. Musikkonzerne könnten auf KI setzen, um nachzuverfolgen, wie ihre Titel in sozialen Medien genutzt werden und so ihre Werbeeinnahmen steigern.
 

Sorgen im Zusammenhang mit KI

Wir befinden uns noch in der Anfangsphase der generativen KI und es ist offensichtlich, dass die Modelle noch besser werden müssen. ChatGPT zum Beispiel macht keine Angaben dazu, woher die bereitgestellten Informationen stammen. Das kann Fragen in Bezug auf mögliche Urheberrechtsverletzungen aufwerfen. Außerdem kann das Tool Nutzern falsche Informationen liefern, was ebenfalls im Blick behalten werden muss.

Im Moment lässt sich mit Sicherheit sagen, dass KI mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet. Die Gesellschaft muss sich mit weitreichenden Fragestellungen auseinandersetzen. Neben der Frage der Nutzerzustimmung sind das Aspekte wie die Verbreitung der KI-Modelle oder die unbewusste Diskriminierung durch Algorithmen. Für ESG-Anleger dürften ethische Fragestellungen ein wichtiger Aspekt sein, wenn es darum geht, in Unternehmen zu investieren, die KI nutzen.
 

Das KI-Rennen gewinnen

Wir glauben, dass KI eher für als gegen die großen Technologieunternehmen spricht. Diese großen Unternehmen verfügen über viel mehr Daten als die innovativsten Startups.

Außerdem scheint es einen unerschöpflichen Bedarf an superschnellen Chips zu geben, um die wachsenden Datenmengen zu verarbeiten, die für eine bessere KI-Performance erforderlich sind. Mit der Zeit dürften diese Kosten sinken und wir können uns auf neue und spannende Nutzererlebnisse sowie klarere Monetarisierungsansätze freuen. 

Invesco Metaverse and AI Fund

Die Zukunft gestalten. Investitionen in unterbewertete Unternehmen, die zur Schaffung immersiver virtueller Welten für Verbraucher und Unternehmen beitragen oder davon profitieren.

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Footnotes

  • 1 Die anderen drei sind: VR/AR, Computer-Hardware und Netzwerkkonnektivität.

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    EMEA3174005/2023