Die ganze Welt in einem ETF

Wenn Sie kein Lionel Messi sind, der es sich leisten kann, Verträge im Wert von 400 Millionen Euro abzulehnen, leben Sie wahrscheinlich in der realen Welt und haben wahrscheinlich etwas, wofür Sie sparen möchten. Das kann etwas ganz Bestimmtes sein, wie die Rückzahlung einer Hypothek oder Studiengebühren. Oder Sie möchten einfach genug Geld haben, um Ihren Ruhestand geniessen zu können.

Was auch immer Ihr finanzielles Ziel ist, Sie brauchen eine Möglichkeit, Ihr Geld von dem, was Sie jetzt haben, auf das zu vermehren, was Sie dann brauchen. Das ist, kurz gesagt, das Ziel der Geldanlage.

Die Frage ist, wie man das macht.

Die Geschichte zeigt, dass Investitionen in Aktien langfristig am erfolgreichsten waren. Aktien - oder die Aktien und Anteile börsennotierter Unternehmen - haben in den letzten 5, 10, 15 und 20 Jahren höhere Renditen erzielt als Bargeld, Anleihen und Rohstoffe.

Aktien haben sich langfristig besser entwickelt als andere Anlagen

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit sagt nichts über zukünftige Erträge aus.

Ein hypothetisches Beispiel: Hätten Sie vor 20 Jahren 10.000 € in den globalen Aktienmarkt investiert, wäre Ihre Anlage heute mehr als 56.000 € wert. Das ist mehr als das Dreifache einer Anlage in Anleihen, mehr als das Vierfache einer Anlage in Rohstoffen und fast das Fünffache einer Anlage auf einem Festgeldkonto.

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um hypothetische Beispiele handelt, in denen Indizes wie der FTSE All-World Index als Stellvertreter für globale Aktien verwendet werden. Ein Index ist kein Anlageprodukt und es fallen keine Gebühren an, während bei einer Anlage in einen ETF Gebühren abgezogen werden.

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine Rückschlüsse auf künftige Erträge zu. Eine Anlage in Aktien ist mit Risiken verbunden und Sie erhalten den vollen investierten Betrag womöglich nicht zurück.

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Anlage in Aktien nicht mit einem Sparkonto bei einer Bank zu vergleichen ist. Es gibt keine Garantien, und Aktien können sowohl steigen als auch fallen, insbesondere über kürzere Zeiträume. Nur weil eine Aktie im letzten Jahr gut gelaufen ist, heisst das nicht, dass dies auch im nächsten Jahr der Fall sein wird.

Hier kommt die Diversifikation ins Spiel.

Diversifikation: Ein schlagkräftiges Team zusammenstellen

So talentiert unser kleiner argentinischer Maestro auch sein mag, mit ihm allein kann eine Fussballmannschaft nicht viele Spiele gewinnen. Man braucht auch solide Verteidiger, schnelle, laufstarke Spieler und vielleicht ein paar, die von allem etwas können. Auch eine Mischung aus Erfahrung und Jugend kann hilfreich sein. Eine gut zusammengestellte Mannschaft kann Spiele gewinnen, auch wenn jemand an einem Tag nicht so gut spielt.

Das Gleiche gilt für Investitionen. Es gibt viele große "Star"-Unternehmen, die Schlagzeilen machen. Die grossen Tech-Konzerne dieser Welt führen oft die Performance-Ranglisten an, aber auch sie haben ihre schlechten Tage. Ein schlechtes Quartal, ein Wechsel im Management oder andere negative Nachrichten.

Wenn Sie Ihre Investitionen streuen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Aktien erwischen, die sich gut entwickeln, und die Idee ist, dass sie die Aktien ausgleichen, die sich nicht so gut entwickeln. Wenn Sie in 100 Aktien investieren, sollten sich die Renditen ausgleichen, wenn Sie Ihr gesamtes Geld in eine einzige Aktie investieren ... und eine Investition in 1.000 Aktien sollte theoretisch besser sein als eine Investition in 100 Aktien. 

Bei der Diversifizierung geht es jedoch nicht nur um Zahlen. Denken Sie daran, dass eine Mannschaft Spieler mit unterschiedlichen Qualitäten braucht. Im Tor will man keinen 1,70-Meter-Mann!

Wenn man nur in Aktien einer bestimmten Art von Unternehmen investiert, z.B. in deutsche Supermärkte, ist es egal, in wie viele man investiert, wenn sie sich alle gleich entwickeln. Wenn eine Aktie steigt, können sie alle steigen und wenn sie fällt, können sie alle fallen.

Eine sinnvolle Diversifizierung erfordert Investitionen in verschiedene Arten von Unternehmen unterschiedlicher Grösse in verschiedenen Teilen der Welt. Jedes Land durchläuft Zyklen, in denen die Wirtschaft eine Zeit lang wächst, dann schrumpft ... und sich dann wieder erholt, um eine neue Wachstumsphase einzuleiten.

Einige Gesellschaften neigen dazu, in bestimmten Phasen des Zyklus besser abzuschneiden als andere. Beispielsweise geben die Menschen mehr für Reisen und andere Luxusgüter und -dienstleistungen aus, wenn die Wirtschaft boomt. Wenn die Bedingungen jedoch schwieriger werden, schränken die Menschen ihre Ausgaben für Luxusgüter ein, um Grundbedürfnisse wie Lebensmittel bezahlen zu können.

Auch die erfolgreichsten Unternehmen erleben Durststrecken, wenn sich die Kunden ihre Produkte nicht mehr leisten können. Aus diesem Grund ist es ratsam, in eine Vielzahl von Unternehmen zu investieren, die ihre Produkte an ein breites Spektrum von Kunden auf der ganzen Welt verkaufen. Obwohl Länder in der Regel ähnliche Konjunkturzyklen durchlaufen, unterscheiden sich Zeitpunkt und Dauer der einzelnen Phasen oft von Land zu Land.

Aus Diversifikationssicht ist das eine gute Nachricht, denn Unterschiede sind Ihre Freunde.

Kombination von Chancen in Industrie- und Schwellenländern

Wer in Unternehmen aus aller Welt investiert, erwirbt Zugnag zu einem Engagement in grosse, bekannte Namen, die häufig aus den etablierten westlichen Volkswirtschaften stammen. Viele von ihnen sind solide defensive Unternehmen. Diese Unternehmen sind in der Regel widerstandsfähiger gegenüber Konjunkturabschwüngen, da sie über diversifizierte Geschäftsbereiche und eine breite Kundenbasis verfügen.

Sie haben auch Zugang zu jüngeren Unternehmen, die das Potenzial haben, schneller zu wachsen als reifere Unternehmen. Viele von ihnen sind in neuen Technologien und anderen wachstumsstarken Marktsegmenten tätig. Einige der Unternehmen haben ihren Sitz in entwickelten Volkswirtschaften, viele aber auch in Schwellenländern.  

Unternehmen in den Entwicklungsregionen der Welt sind ebenfalls gut positioniert, um die Wachstumschancen zu nutzen, die sich aus der Entwicklung dieser Länder ergeben. Dazu gehört häufig auch die Befriedigung der Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung, die immer wohlhabender und gesünder wird. 

Durch die Kombination von Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern erhalten Sie das Beste aus beiden Welten.

Einfach und wartungsfrei

Wie könnte man alle Aktien der Welt kaufen, oder auch nur einen grossen Teil davon? Und wenn Sie könnten, wie würden Sie ein so grosses Portfolio verwalten?

Eine Möglichkeit wäre, verschiedene Fonds zu kaufen und zu halten, die jeweils in Aktien bestimmter Länder oder Regionen investieren. Allerdings müsste man sich dann um die Auswahl der Fonds, die Aufteilung auf die einzelnen Fonds und die Verwaltung kümmern.

Effizienter wäre es, in einen ETF zu investieren, der darauf abzielt den FTSE All-World Index abbildet. Mit einer einzigen Investition hätten Sie sofort Zugang zu mehr als 4.000 Aktien aus 49 Ländern, die 86 % des investierbaren Universums abdecken. Der Index enthält grosse und mittelgrosse Unternehmen. Alles wird automatisch in einem einzigen ETF abgewickelt.

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, d.h. ein Investmentfonds, der wie normale Aktien und Anteile an einer Börse gehandelt wird. Sie können über die meisten Online-Investitionsplattformen oder Trading-Apps in einen ETF investieren. ETFs sind in der Regel kostengünstig.

So kostengünstig wie möglich investieren

Die meisten Menschen werden zustimmen, dass es gut ist, weniger zu bezahlen. Aber was bedeutet das wirklich für Ihre Anlage und das Erreichen Ihrer finanziellen Ziele?

Während es keine Garantien für die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes gibt, sind die Auswirkungen der Kosten eines ETF leichter zu erkennen. Einer der Gründe, warum börsengehandelte Fonds so attraktiv sind, ist ihre Transparenz, einschliesslich der Kosten (die in der Regel recht niedrig sind). Die laufenden Kosten des ETF, oder OCF (ongoing charges), sind der Prozentsatz, der vom ETF abgezogen wird, um die Kosten für den Betrieb des Fonds zu decken. 

Die folgende Tabelle zeigt die tatsächliche Wertentwicklung des FTSE All-World Index in den letzten 20 Jahren und die hypothetische Wertentwicklung von ETFs, die diesen Index abbilden, unter der Annahme verschiedener Gebührenniveaus. Dies dient nur zur Veranschaulichung und zeigt ETFs mit jährlichen Gebühren von 1 %, 0,5 %, 0,22 % und 0,15 %.

Der OCF ist ein jährlicher Prozentsatz, der täglich anteilig abgezogen wird. Das bedeutet, dass die Auswirkungen über kurze Zeiträume oft vernachlässigbar sind. Längerfristig kann jedoch selbst ein kleiner Unterschied in der OCF einen grossen Unterschied in der Gesamtperformance Ihrer Anlage ausmachen.

Das obige Diagramm ist ein hypothetisches Beispiel zur Veranschaulichung. Es zeigt eine hypothetische Anlage von 10.000 €, die über einen Zeitraum von 20 Jahren angelegt wird, wobei unterschiedliche Gebührensätze zur Anwendung kommen. Bei einer jährlichen Gebühr von 1 % verringert sich der Endbetrag der Anlage um mehr als 10.000 €, bei einer Gebühr von 0,15 % dagegen nur um 1.675 €.

Es lohnt sich also, einen ETF mit niedrigen Gebühren zu wählen. Schließlich ist es Ihr Geld, das Sie anlegen. Sie sollten so viel wie möglich davon behalten können.