Im Februar 2023 war es offiziell: So schnell wie der Blockbuster-Chatbot ChatGPT von OpenAI hatte noch keine App je zuvor 100 Millionen monatliche Nutzer erreicht.
Das rasche Aufkommen und die breite Akzeptanz generativer KI-Apps wie ChatGPT hat die Entwicklung des Metaverse beschleunigt.
Das Tempo des Fortschritts zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung und in allen Branchen werden neue KI-Lösungen entwickelt und eingesetzt. Wir zeigen, warum einige der Unternehmen in unserem Metaverse- und KI-Portfolio optimal aufgestellt sind, um von der KI-Revolution und einigen der wichtigsten aktuell zu beobachtenden Trends zu profitieren.
ChatGPT - „First Mover“-Vorteil
Der OpenAI-Chatbot ChatGPT profitiert immer noch vom „First Mover“-Vorteil. Das Tool hat sich zu einem der führenden Gen-AI-Chatbots entwickelt, und mit der Einspeisung von immer mehr Daten in seine Algorithmen hat sich auch seine Leistung weiter verbessert. Frühe Anwender profitieren ebenfalls.
Der schwedische Finanzdienstleister Klarna zum Beispiel nutzt die App, um sein Geschäft zu automatisieren. Klarna sagte vor kurzem, seine neuen KI-Assistenten würden „das gleiche Arbeitsvolumen erledigen wie 700 Vollzeitbeschäftigte.“ Die Chatbots des Unternehmens haben bereits 2,3 Millionen Unterhaltungen geführt, was allein im Jahr 2024 zu Einsparungen von 40 Millionen US-Dollar führen könnte.
Google - gut aufgestellt für das Zeitalter der KI
Google hat langsamer reagiert, ist mit seiner marktführenden Suchmaschine und unübertroffenen Infrastruktur jedoch sehr gut für die KI-Ära gerüstet. Das vor kurzem vorgestellte KI-Modell Gemini des Unternehmens ist multimodal konzipiert. Das bedeutet, dass es mit verschiedenen Arten von Informationen wie Text, Bildern, Audio, Video und Programmcode umgehen kann, was völlig neue Anwendungsmöglichkeiten mit potenziell erheblichem Mehrwert eröffnet.
Adobe – Disruptionsrisiko durch neue KI-Videomodelle?
Adobe hat vor kurzem seinen KI-gestützten Bildgenerator Firefly in die Creative Cloud integriert, die führende Kreativ-Software für die professionelle Bild- und Videobearbeitung.
Diese Entwickllung hat das Abonnenten-Wachstum der App beschleunigt, wobei das Unternehmen Preiserhöhungen für Teile seiner Nutzerbasis in Betracht zieht.
Ein Risiko sehen wir darin, dass neue KI-Videogeneratoren wie Sora von OpenAI das Monetarisierungspotenzial für Adobe in diesem Bereich verringern könnten.
Bisher ist Sora jedoch noch nicht öffentlich verfügbar und die Generierung von Videos anhand von Texteingaben ist nur ein kleiner Teil des kreativen Prozesses.
Creative Cloud deckt praktisch den gesamten Workflow ab, von der Einspeisung von Raw-Videodateien (oder des Outputs von Tools wie Sora) über die Formatkonvertierung bis hin zur Endbearbeitung und Postproduktion.
Mit seinen kontinuierlichen Innovationen hat sich Adobe eine treue Gefolgschaft von Kreativprofis auf der ganzen Welt aufgebaut. Das Angebot einer Haftungsfreistellung für Firefly-Nutzer festigt die Beziehung zu dieser Community nur noch mehr: So garantiert Adobe die Zahlung etwaiger Urheberrechtsansprüche im Zusammenhang mit Werken, die mit Firefly erstellt wurden, um seine Kunden vor Ansprüchen Dritter zu schützen.
In jedem Fall heben Tools wie Firefly, Sora oder Dall-E die Produktivität von Inhaltserstellern auf eine völlig neue Ebene. Außerdem erleichtern und beschleunigen diese Tools die Erstellung von nutzergenerierten Inhalten (User Generated Content, UGC), einem wichtigen Element virtueller, persistenter Welten – ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie KI das Potenzial des Metaverse freisetzen kann.
Roblox – Verbesserung des Nutzererlebnisses mit KI
Roblox entwickelt ständig neue Innovationen und führt neue Funktionen ein, die es den Nutzern erleichtern, neue Charaktere/Erlebnisse zu kreieren. Dadurch bindet das Unternehmen die Nutzer an seine Plattform.
Das Unternehmen führt neue KI-Technologien für eine schnellere Erzeugung von Avataren und 3D-Modellen ein. Letztere ermöglichen schnelle Anpassungen am Aussehen von 3D-Objekten anhand einfacher Textanweisungen. Beispielsweise kann der Nutzer das Tool dazu auffordern, die Seite eines Hauses verwittert aussehen zu lassen.
Durch die Einführung KI-gestützter Echtzeit-Übersetzungen von Chats hat das Unternehmen zudem Sprachbarrieren für Nutzer in aller Welt abgebaut. Es hat ein System entwickelt, das bis zu 16 Sprachen, darunter Englisch, Chinesisch, Spanisch und Koreanisch, in Echtzeit übersetzen kann.
Metas KI-Werbetools
Einer der Gründe, warum Meta hohe Investitionen in KI tätigt, ist der Wiederaufbau seiner Werbetechnologie. Apples App Tracking Transparency (ATT) Initiative hatte dem Unternehmen den Zugang zu auswertbaren Daten von Nutzern verwehrt und dadurch seine Möglichkeiten für eine direkte Onlineansprache von Zielgruppen (sogenanntes Performance-Marketing) reduziert.
Im vergangenen Jahr hat Meta generative KI-Tools für Werbetreibende eingeführt, die unter anderem den Prozess der Kampagnenerstellung vereinfachen und beschleunigen sowie Prognosen zum Werbeerfolg abgeben.
Nach Angaben von Meta ist die Rendite auf die Werbeausgaben bei Anzeigen, die diese KI-Tools nutzen, bereits um durchschnittlich 32% gestiegen, während die Akquisekosten um etwa 17% gesenkt wurden. Nespresso hat seine Black Friday-Umsätze mit Hilfe der KI-gestützten Anzeigenoptimierung um 18% gesteigert.
KI in Unternehmen – eine Welle rollt an
Bei der KI, wie auch beim Metaverse im Allgemeinen, befinden wir uns noch in der Phase des Infrastrukturaufbaus. Wie Jensen Huang (CEO von Nvidia) bestätigt hat, wollen Unternehmen schnell eigene KI-Lösungen entwickeln und in großem Maßstab einführen.
Datenschutz und -sicherheit gehören zu den größten Bedenken im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI und sind ein Grund, warum Unternehmen vorsichtig vorgehen und die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten wollen. Außerdem führen sie zu einer größeren Nachfrage nach Rechenleistung und Rechenzentren am Netzwerkrand, da Unternehmen sich nicht nur auf die Hyperscaler und die öffentliche Cloud verlassen wollen.
KI ist die strukturelle Triebkraft hinter der nächsten Phase in der Entwicklung des Internets, in der die digitale und die physische Welt zu einem immersiven Erlebnis verschmelzen. Wir behalten mögliche Chancen und Disruptionsrisiken auch in diesem noch sehr frühen Stadium genau im Auge.
Die größten Gewinner dieser Innovationswelle dürften von Geschäftsmodellen profitieren, an die heute noch niemand denkt.
In letzter Zeit standen vor allem die großen US-Tech-Aktien im Mittelpunkt des Interesses. Google und Microsoft (im Rahmen seiner Partnerschaft mit OpenAI) haben viel Geld in die Infrastruktur investiert, die für einen groß angelegten Betrieb dieser Modelle erforderlich ist, sowie in die Tools, mit denen die Technologie der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Der Invesco Metaverse and AI Fund konzentriert sich weiterhin auf wichtige Wegbereiter des KI-Booms und frühe Anwender der neuen Technologien, die diesen Wandel auf vielfältige Weise vorantreiben.