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Volatilität – Freund oder Feind?

Volatilität – Freund oder Feind?

Kursausschläge sind etwas, mit dem Aktienanleger leben müssen. Für uns ist die Volatilität aber weniger ein Risiko als eine Chance.

Unser Anlageerfolg basiert auf der konsequenten Suche nach und Investition in strukturell wachstumsstarke wirtschaftliche Ökosysteme und Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen. Bei den richtigen Unternehmen führen diese Wettbewerbsvorteile zu einer hohen Profitabilität und ertragsstarken Wiederanlage von Kapital. In Verbindung mit einer angemessenen Bewertung, wie sie in temporären Volatilitätsphasen häufig zu finden ist, bildet dies das Fundament unseres Ansatzes.

Sind die Märkte effizient?

In den 1950er und 1960er Jahren setzte sich in akademischen Kreisen die Theorie von der Effizienz der Märkte durch. Demnach seien die Märkte so effizient, dass es für Anleger unmöglich sei, den Markt zu schlagen. Eine ganze Reihe aktiver Investoren – darunter auch wir – haben diese These inzwischen widerlegt.

Es ist schwer, den Markt zu schlagen, aber nicht unmöglich. Allerdings bedarf es dafür einer Einstellung, die im Asset-Management-Geschäft vielleicht nicht allzu stark vertreten ist. Warren Buffett sagte einmal: ‚Wie schlägt man Bobby Fisher? Indem man etwas anderes mit ihm spielt als Schach.‘

Als aktiver Investor muss man vor allem dazu bereit sein, anders zu sein. Und das ist schwerer, als man vielleicht meint. Der Philosoph Eric Hoffer stellte einst fest: ‚Wenn die Menschen frei sind zu tun, was ihnen gefällt, dann imitieren sie sich für gewöhnlich gegenseitig.‘ Das gilt für die Kapitalanlage ähnlich wie für die Mode oder die Frisur.

Gewinner und Verlierer aufspüren

Der gesellschaftliche Druck, unstrittige Meinungen zu vertreten, ist groß. Die Wirtschaftsmedien und die Verkäufer von Anlageprodukten haben daran einen erheblichen Anteil. Sie wollen ihre Leser beziehungsweise Kunden immer dazu bringen, sich bei Entscheidungen von den neuesten Nachrichten leiten zu lassen. Achten Sie doch einmal darauf, wie Analysten ihre Kursziele erst dann anheben, wenn der Kurs einer Aktie steigt, und sie erst dann senken, wenn der Kurs nachgibt – und sich dabei nie zu weit vom tatsächlichen Marktkurs entfernen.

Es braucht schon eine besondere Persönlichkeit, um sich völlig wohl damit zu fühlen, jeden Tag in dem Glauben aufzuwachen, dass der Rest der Welt mit etwas falsch liegt. In unseren Teams legen wir großen Wert auf diese Eigenschaft und wir bezweifeln, dass sie sich erlernen lässt. Für den Erfolg aber ist sie entscheidend.

Wir glauben, dass es möglich ist, den Markt zu schlagen, weil es uns und mehreren unserer Kollegen wiederholt gelungen ist. Zugegeben: Sehr groß ist das Feld der aktiven Manager, die verlässlich hohe Überrenditen generieren können, nicht – weil hier die gleichen Gesetze gelten wie im Sport und im Showgeschäft.

In der Premier League zum Beispiel gibt es 548 Spieler. Nach Angaben der FIFA gibt es weltweit fast 250 Millionen Menschen, die Fußball spielen, als Schiedsrichter tätig sind oder eine andere Funktion bei Fußballspielen innehaben. Der große Erfolg wird jedoch nur wenigen zuteil. Los Angeles ist bekannt als Stadt, in der es jede Menge Kellner, Barkeeper und Tischler gibt, die auch „Schauspieler“ oder „Filmproduzenten“ sind. Scarlett Johansson, George Clooney und Steven Spielberg sind die Ausnahme, nicht die Regel.

Vorteile aktiver Anlageansätze

Der wichtigste Grund, der dafürspricht, sein Geld einem aktiven Investmentmanager anzuvertrauen, ist ganz einfach der, dass es sich auszahlen kann – bei den besten Managern um ein Vielfaches mehr als ein Investment in einen passiven Index. Der Erfolg konzentriert sich auf einige wenige. Aber: Anders als im Sport oder Show-Business können an den Kapitalmärkten auch Sie daran teilhaben. Sie müssen nur herausfinden, wer diese Wenigen sind. Und das ist einfach – ein Blick auf ihren Track Record genügt.

Den Markt kann man nur schlagen, wenn man etwas konsequent anders anpackt als andere und seine Sache gut macht. Die kumulierte Performance basiert nicht auf einer geradlinigen Performancekurve. Sie erfordert, dass wir analysieren, tiefer schürfen, uns Gedanken über große Themen machen – wie wir in Zukunft leben, arbeiten und miteinander kommunizieren werden – und Unternehmen halten, die diese Zukunft mitgestalten und davon profitieren.

Sind passive Anlagen automatisch günstiger?

Eine häufig geäußerte Kritik am aktiven Investieren ist, dass es die höheren Kosten nicht wert ist. Häufig wird aber übersehen, dass passive Anlageprodukte auch mit Kosten verbunden sind. Tatsächlich hat der geläufige globale Aktien-ETF eine Kostenbelastung von 31 Basispunkten pro Jahr. Addiert man dazu noch Beratungsgebühren, muss man sich auf eine künftige Performance einstellen, die um diese kumulierte Kostenbelastung negativ von der des Index abweicht.

Damit erhielte man nicht die Wertentwicklung des Index, sondern würde diesem über eine längere Halteperiode deutlich hinterherlaufen. Das wiederum ist einer der von Verfechtern der passiven Anlage am häufigsten geäußerten Kritikpunkte an aktiven Ansätzen. Der „Index“ und eine Anlage in den Index sind nicht das gleiche. Das sollte man nie vergessen.

Die Bedeutung der Kapitalallokation

Auch sollte nicht vergessen werden, dass öffentliche Märkte mit dem Ziel einer guten Kapitalallokation und Liquiditätsversorgung der Anleger geschaffen wurden. Unserer Ansicht nach sind Anlagen in einen Index eine potenziell problematische Form der Kapitalallokation – für Investoren wie für die Gesellschaft als Ganzes. Und trotzdem tun wir genau das in immer größerem Umfang.

Per Definition erhalten dadurch die bisherigen Gewinner die höchsten Kapitalzuteilungen, ohne dass die Kauf- oder Verkaufsentscheidungen einer ökonomischen Logik folgen würden. Im Laufe unserer Karriere haben wir beobachtet, wie vieles, das zum Konsens wurde, nicht so funktioniert hat wie gedacht. Fast immer lag dies daran, dass es zu selbstverständlich hingenommen wurde.

Ein derartiger Konsens scheint sich seit einiger Zeit in Bezug auf passive Anlagestrategien zu bilden. Das Problem mit dem Risiko ist seit jeher das gleiche: Es zeigt sich nicht bereitwillig von sich aus. Es liegt auf der Lauer. Gerade heute ist es für Investoren daher wichtiger denn je, einen aktiven Manager an ihrer Seit zu haben, der ihnen hilft, die richtigen Anlagechancen zu identifizieren.

Risikohinweis

  • Der Wert von Anteilen kann schwanken. Dies kann teilweise auf Wechselkursänderungen zurückzuführen sein. Es ist möglich, dass Anleger bei der Rückgabe ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten.

Wichtige Hinweise

  • Diese Webseite dient lediglich der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Fondsanteilen, noch zur Übernahme einer Strategie dar. Diese Webseite stellt insbesondere keinen spezifischen Anlagerat dar, und lässt somit individuelle Bedürfnisse und Interessen eines Anlegers unberücksichtigt. Vor dem Erwerb von Anteilen sollten Anleger sich über die für sie geltenden Gesetze und Vorschriften informieren und unabhängigen Rat hinsichtlich der Geeignetheit der Strategie/des Fonds für ihre Anlagezwecke einholen. Es kann nicht garantiert werden, dass die angestrebten Ziele erreicht werden. Die in diesem Material dargestellten Prognosen und Marktaussichten sind subjektive Einschätzungen und Annahmen des Fondsmanagements oder deren Vertreter. Diese können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass die Prognosen wie vorhergesagt eintreten werden.

    EMEA 1002/2021