Unsere Anlagestrategie ist auf private Unternehmen fokussiert. Diese sind ausgesprochen wettbewerbsfähig und innovativ und machen Gebrauch von neuen Technologien, um marktführende Produkte und Dienstleistungen zu liefern. Wir sind zuversichtlich, was ihr Wachstum angeht, da sie ihre Effizienz und Produktivität weiter verbessern. Was die Corporate Governance angeht, stimmen die Interessen von privaten Unternehmen unserer Auffassung nach in der Regel stärker mit unseren Interessen als Anleger überein.
Ein privates Unternehmen, das seine Dienstleistungen zunehmend online anbietet, um für seine Kunden relevant zu bleiben
Ein gutes Beispiel, das die Agilität privater Unternehmen zeigt, ist eine unserer langfristigen Beteiligungen, die wir in einem Hypermarktbetreiber halten. Die Geschäftsführung des Unternehmens – einer der Marktführer der Branche – hat unserer Einschätzung nach rechtzeitig reagiert, um neue Chancen innerhalb seines Online-Geschäfts zu nutzen. Im Anschluss an die Investition einer führenden E-Commerce-Plattform (Ende 2017) hat das Unternehmen eine digitale Transformation eingeleitet, um während der Covid-19-Krise dank seiner wachsenden Online-Präsenz stabile Erträge zu erzielen. Zwar wurden in staatlichen Betrieben (SOEs) ähnliche Investitionen getätigt, aber Veränderungen erfolgen in diesen Unternehmen in der Regel weniger schnell.
Anders als Staatsbetriebe werden private Unternehmen im Einklang mit den Anlegerinteressen gemanaged
Unserer Ansicht nach ist es bei privaten Unternehmen wahrscheinlicher, dass ihre Geschäftsführungen die Interessen der Aktionäre berücksichtigen und Aspekte der Corporate Governance ernst nehmen. Innerhalb unseres Bottom-up-Anlageprozesses legen wir einen hohen Stellenwert auf ESG-Faktoren.*
Unsere Überzeugung kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass wir keine Positionen in einem führenden Spirituosenhersteller in China halten. Obwohl das Unternehmen ein starkes Gewinnwachstum erzielt hat, haben wir Bedenken hinsichtlich seiner Corporate Governance. Es befindet sich indirekt im Besitz der Kommunalregierung, und in anderen Unternehmen hat es mehrere aufsehenerregende Fälle gegeben, in denen leitende Manager von den lokalen Regulierungsbehörden zum Rücktritt gezwungen wurden. Unserer Ansicht nach ist der Mangel an Transparenz bei der Lieferantenauswahl dieses Unternehmens ein Problem.
Fazit
Insgesamt sind für zuversichtlich für die Entwicklung der chinesischen Binnenwirtschaft. Für positiv halten wir insbesondere den zunehmenden Digitalisierungstrend, der durch den jüngsten Ausbruch der Covid-19-Pandemie noch verstärkt wurde. In diesem Umfeld bevorzugen wir private Unternehmen, die sich durch eine größere Agilität und eine solidere Corporate Governance auszeichnen. Wir positionieren das Portfolio des Invesco China Focus Equity Fund entsprechend dieser Einschätzung.
Unserer Ansicht nach sollten Anleger das gesamte Spektrum am Aktienmarkt berücksichtigen (das heißt Titel sämtlicher Aktienklassen, unabhängig vom Ort der Notierung), um die besten Gelegenheiten in China wahrnehmen zu können. An den Offshore-Aktienmärkten finden sich zahlreiche Titel mit Wachstumspotenzial, vor allem im Konsumgüter-, Dienstleistungs- und Technologiesektor. Dabei handelt es sich überwiegend um private Unternehmen, die aufgrund ihrer Geschäftsdynamik und Finanzstärke offshore notiert werden. Darüber hinaus sehen wir aber auch immer mehr Chancen am Onshore-Markt, der sich durch eine zunehmende Marktreife auszeichnet. Besonders aussichtsreich scheinen uns hier die Konsumgüter- und die Gesundheitsbranche.
* Obwohl die Fondsmanager ESG-Aspekte berücksichtigen, sind sie nicht an spezifische ESG-Kriterien gebunden und können daher flexibel agieren.