2021: Ein weiteres gutes Jahr für chinesische Aktien
Kernaussagen
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Investoren werden das Jahr 2020 so schnell nicht vergessen. Mit dem Covid-19-Ausbruch und der Angst vor einer weltweiten Ausbreitung des Virus war die Erleichterung über das Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China im Januar schnell vergessen. Bei der Suche nach einem Impfstoff sind gute Fortschritte gemacht worden. Gleichzeitig haben die beispiellosen Corona-Hilfspakete der Staaten und Notenbanken an den Märkten für Auftrieb gesorgt.
Vor diesem Hintergrund zeigen sich chinesische Aktien aktuell außergewöhnlich stark. Die entschlossenen staatlichen Reaktionen haben eine rasche Eindämmung des Virus und eine kräftige Erholung der Wirtschaft ermöglicht. Wir glauben, dass 2021 ein weiteres gutes Jahr für chinesische Aktien sein wird, da diese nicht nur von einem klareren und besseren Wachstumsausblick profitieren werden, sondern auch von zunehmenden Allokationen in die Anlageklasse. Das immer größere und breitere chinesische Anlageuniversum wird von mehr und mehr Investoren als eigene Anlageklasse betrachtet. Dadurch gibt es auch mehr gezielte China-Allokationen. Gleichzeitig dürfte die Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) hier an Bedeutung gewinnen.
Wachstumserholung setzt sich 2021 fort
Nach einem starken, durch den Covid-19-Ausbruch bedingten Wachstumseinbruch im ersten Quartal hat sich die chinesische Wirtschaft wieder etwas erholt. Das reale BIP-Wachstum wird im vierten Quartal voraussichtlich auf das Vorkrisenniveau von rund 6,0% (im Vergleich zum Vorjahr) zurückkehren.[1] Damit wäre China die einzige große Volkswirtschaft, die 2020 ein positives Wachstum verzeichnet.
Wir rechnen mit einer Fortsetzung der Wachstumserholung bis ins nächste Jahr hinein, da sich die Wirtschaftsaktivität von einem niedrigen Ausgangsniveau aus erholt. Diese Erwartung steht im Einklang mit den Konsensprognosen, denen zufolge das reale BIP-Wachstum 2021 eine Jahresrate von 8,0% erreichen wird. Als wichtiger Wachstumsmotor dürfte sich der private Konsum erweisen. Während die Industrieproduktion bereits seit April wieder wächst, wird erst seit August wieder über höhere Einzelhandelsumsätze berichtet. Angesichts der erfolgreichen Eindämmung des Virus in China dürfte die Bereitschaft der chinesischen Konsumenten zu sozialen Interaktionen in den nächsten Monaten wieder zunehmen. Das wird für Wachstumsimpulse bei Offline-Aktivitäten wie Shopping, Auswärtsessen und Reisen sorgen, die von der Pandemie besonders schwer getroffen wurden.
Unterdessen dürften auch die geld- und fiskalpolitischen Rahmenbedingungen im nächsten Jahr günstig bleiben. China wird 2021 seinen 14. Fünfjahresplan (2021 - 2025) vorlegen, in dessen Mittelpunkt die neue wirtschaftspolitische Strategie der „zwei Kreisläufe“ stehen soll. Mit dieser Strategie will China den inländischen Konsum (interner Kreislauf) stärken und gleichzeitig die internationalen Handels- und Investitionsbeziehungen fördern (externer Kreislauf). Neben der weiteren Umsetzung von Strukturreformen wird China den Fokus im Rahmen dieser Strategie auch auf die Stabilisierung des Wachstums legen. Verglichen mit anderen großen Volkswirtschaften ist China bei der Umsetzung geld- und fiskalpolitischer Stimulusmaßnahmen in Reaktion auf die Covid-19-Krise eher zurückhaltend gewesen. Dadurch hat die chinesische Regierung noch mehr Munition für den Fall, dass das Wachstum künftig stärker unter Druck stehen sollte.
Ausweitung der strukturellen China-Allokationen im Jahr 2021
Während Chinas Wirtschaft im vierten Quartal voraussichtlich mit einer Jahresrate von rund 6,0% wachsen wird, muss sich die Weltwirtschaft auf ein negatives Wachstum von rund -2,0% einstellen[2]. Mit seinem expandierenden Binnenmarkt dürfte China weiter stärker wachsen als andere Volkswirtschaften. Daher rechnen wir mit einer Ausweitung der Allokationen in chinesische Aktien.
China hat inzwischen den zweitgrößten Aktienmarkt der Welt. Es gibt mehr als 5.500 chinesische Unternehmen, die an Börsen in Festlandchina, Hongkong und den USA gelistet sind. Damit können Investoren aus einem vielfältigen Anlageuniversum schöpfen, dessen Schwerpunkte vor allem auf strukturellen Wachstumsbereichen wie Internet, Konsum und Gesundheit liegen. Der Markt wird aktuell von einer kleinen Gruppe von Large-Cap-Aktien dominiert. Im Rahmen einer größeren Allokation in die Anlageklasse werden Investoren aber auch in eine größere Anzahl von Aktien investieren können, von denen viele noch unbekannt sind und daher einzigartige Mehrwertquellen darstellen können.
Bessere ESG-Berichterstattung durch strengere Regulierung und Finanzmarktöffnung
China hat sich dazu verpflichtet, bis 2060 die CO2-Neutralität zu erreichen. Unserer Ansicht nach verdeutlicht dieses ehrgeizige Ziel Chinas Wunsch, die eigene Wirtschaft auf einen nachhaltigen langfristigen Wachstumspfad zu lenken, und wird zu einer schnelleren Durchsetzung der ESG-Integration führen. 2020 haben 48% der Unternehmen im MSCI China einen ESG-Bericht veröffentlicht – 2013 waren es erst 4%.
Strengere regulatorische Vorgaben dürften zu weiteren Verbesserungen in der ESG-Berichterstattung der chinesischen Unternehmen führen. Die China Securities Regulatory Commission (CSRC) will bis Ende dieses Jahres Richtlinien für eine verpflichtende Berichterstattung zu ESG-Themen durch Unternehmen vorlegen. Diese sollten zu besseren Reportingpraktiken und ESG-Daten beitragen.
Außerdem legen globale Investoren mehr Wert auf ESG-Themen. Mit der zunehmenden Öffnung der chinesischen Finanzmärkte engagieren sie sich verstärkt an diesem Markt. In diesem Zusammenhang werden sie auch die Durchsetzung der ESG-Integration weiter vorantreiben. Unser Investmentprozess basiert auf der Integration von ESG-Erwägungen in unsere Fundamentalanalysen und einem aktiven Dialog mit Unternehmen, um bessere ESG-Praktiken zu fördern.
Wichtige Unsicherheitsfaktoren sehen wir aktuell vor allem in Bezug auf den Ausblick für die öffentliche Gesundheit. Falls die Welt – und vor allem die Industrieländer – von weiteren Infektionswellen erfasst werden sollten, könnte die weltweite Nachfrage erneut nachgeben. Das hätte negative Auswirkungen auf den Handel. Umgekehrt könnte schon bald ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung stehen. Das würde die Wachstumsperspektiven auf breiter Front verbessern.
1 Quellen: Bloomberg, Invesco. Stand Oktober 2020.
2 Quelle: Morgan Stanley Investment Research. Stand Oktober 2020.
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Wesentliche Risiken
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Der Wert einer Anlage und die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen und es ist möglich, dass Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhalten.
Investments in weniger entwickelten Ländern können zu größeren Wertschwankungen führen.
Wichtige Informationen
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Quelle: Invesco, Stand der Daten: 31. Oktober 2020, sofern nicht anders angegeben.
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