2021: Besser gerüstet für herausfordernde Märkte
Anfang 2020 bewegten sich die Aktienmärkte in der Nähe historischer Höchststände, Öl notierte über 50 USD je Barrel und die Kreditmärkte waren voll funktionsfähig.
Mit Ausbruch der Covid-19-Pandemie ergriffen viele Staaten extreme Maßnahmen und fuhren ihre Wirtschaft zum Teil weitgehend herunter, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dadurch kam es zu einem plötzlichen und dramatischen Ausverkauf an den globalen Aktienmärkten, wie ihn die Welt seit der Großen Depression nicht gesehen hatte. In einem derartigen Umfeld war es leicht, den Glauben an die fundamentalen Grundsätze der Geldanlage zu verlieren. Wir sind jedoch fest davon überzeugt, dass diese Grundsätze auch diese Krise überleben werden.
Einfach ausgedrückt profitiert ein systematischer Investmentansatz von einer strategischen Vermögensaufteilung, deren Ziel darin besteht, mittel- bis langfristig Risikoprämien aus unterschiedlichen Anlageklassen zu vereinnahmen. Diese Risikoprämien sind nicht konstant. Daher ist es sinnvoll, taktische Abweichungen von einer strategischen Positionierung vorzunehmen, um Abwärtsphasen der Märkte erfolgreicher zu bewältigen. Allerdings hätten (wenn überhaupt) nicht viele taktische Markt-Timing-Modelle den drastischen Ausverkauf im Februar und März vorhersagen können. Das verlangt nach einer dritten Verteidigungslinie, zum Beispiel in Form systematischer Risiko-Overlays. Diese haben schnell auf das herausfordernde Risikoumfeld reagiert, indem sie das Investmentexposure zeitnah reduziert und so das Kundenvermögen geschützt haben. Solange die Welt die Covid-19-Pandemie noch nicht im Griff hat, werden sich die damit verbundenen Unsicherheiten weiter auf die Marktrenditen auswirken. In diesem Umfeld spricht viel für eine Kombination aus strategischer und taktischer Asset Allokation und einem umsichtigen Risikomanagement-Overlay.
Was Aktienanlagen angeht, war 2020 ein hartes Jahr für Value-Investoren, deren Fokus auf Aktien liegt, die gemessen an den Unternehmensfundamentaldaten relativ günstig bewertet sind. Obwohl der Value-Faktor inzwischen seit Längerem underperformt, hat die dem Value-Stil zugrunde liegende Anlagethese aber weiterhin Bestand. Um die mit diesem Faktor verbundene Risikoprämie zu vereinnahmen, bedarf es nicht nur einer geeigneten und differenzierten Definition des Unternehmenswerts – hier ist auch Geduld gefragt, da die Märkte erst wieder Vertrauen in den Wachstumsausblick und damit die Gewinnperspektiven der Unternehmen fassen müssen. Wann es dazu kommt, lässt sich kaum vorhersagen. Daher spricht viel für einen diversifizierten Ansatz, der auch von Momentum-, Qualitäts- oder defensiven Aktienmerkmalen profitiert.
Die Faktormerkmale von Aktien sind nicht statisch, sondern variieren mit der Zeit. Mit einem systematischen Ansatz ist es leichter, ein mit Blick auf das Faktorexposure dauerhaft ausgewogenes Aktienportfolio zu halten. Systematische Faktoransätze ermöglichen den Aufbau eines Portfolios, das auf individuelle Anlegerbedürfnisse zugeschnitten ist, zum Beispiel durch einen explizit defensiven Schwerpunkt zur Stabilisierung des Portfolios in turbulenten Marktphasen.
Mit einem systematischen Investmentansatz lässt sich auch das Nachhaltigkeitsprofil eines Portfolios problemlos verbessern. Wir gehen davon aus, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitserwägungen in Investmentprozessen bei Investoren und Aufsichtsbehörden noch stärker in den Fokus rücken wird. Mit maßgeschneiderten systematischen Anlagelösungen können Investoren ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen, ohne auf Faktorexposures und die damit verbundenen Renditevorteile verzichten zu müssen.
Das Factor Investing setzt sich immer mehr durch. Dadurch werden Investoren auch aus immer mehr Faktoren wählen können. Angesichts einer zunehmend unübersichtlichen Faktorauswahl werden disziplinierte Researchprozesse zur Identifizierung wirklich attraktiver Anlagefaktoren noch wichtiger. Neue Technologien wie maschinelles Lernen zur Auswertung alternativer Daten machen ein diszipliniertes Research noch wichtiger, eröffnen quantitativen Asset Managern aber auch mehr Möglichkeiten, um ihre Investmentprozesse zu verbessern, spezifische Kundenbedürfnisse gezielter zu adressieren und so zusätzlichen Mehrwert zu liefern. In diesem Zusammenhang ist der Einsatz des Natural Language Processing (NLP) zur Identifizierung aussagekräftiger Signale durch systematische Analysen von Nachrichtendaten oder Unternehmensveröffentlichungen wie Mitschriften von Analystentelefonkonferenzen sehr vielversprechend. Das maschinelle Lesen von Nachrichten ermöglicht eine effiziente Beobachtung innovativer Anlagethemen sowie die Identifizierung von Unternehmen, die von diesen Themen und dem damit verbundenen Wachstumspotenzial profitieren dürften.
Eine Anlagelösung, die Methoden wie diese nutzt, kann ein diversifiziertes Engagement in verschiedenen Themen ermöglichen, die mit Megatrends wie der technologischen Innovation, demographischen und sozialen Veränderungen oder Umweltschutz und Ressourcenverknappung in Verbindung stehen. Die mit dem Umweltschutz und der Ressourcenverknappung assoziierten Themen adressieren natürlich auch maßgeblich die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Mit den genannten neuartigen Investmenttechnologien lassen sich Anlagelösungen entwickeln, mit denen Investoren gezielt in Unternehmen investieren, die zur Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft beitragen oder Lösungen entwickeln, die eine solche Neuausrichtung der Wirtschaft ermöglichen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Auch und gerade in einem herausfordernden Marktumfeld, wie wir es derzeit erleben, können Investoren mit einem systematischen Investmentansatz von einem bewährten Instrumentarium profitieren, mit dem sich diese Herausforderungen besser bewältigen und attraktive Anlagechancen nutzen lassen.
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Wesentliche Risiken
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Der Wert einer Anlage und die Erträge hieraus können sowohl steigen als auch fallen und es ist möglich, dass Anleger den ursprünglich angelegten Betrag nicht zurückerhalten.
Wichtige Informationen
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Stand der Daten: 31. Oktober 2020, sofern nicht anders angegeben.
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