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Dividenden unter Druck: Dilemma für einkommensorientierte Investoren

Dividenden unter Druck: Dilemma für einkommensorientierte Investoren

Die Suche nach Quellen regelmäßiger Erträge ist in diesem Jahr noch herausfordernder geworden, nachdem Unternehmen im Finanzsektor und anderen Branchen ihre Dividendenzahlungen gekürzt oder ausgesetzt haben. Damit ist einmal mehr deutlich geworden, wie wichtig diversifizierte Ertragsquellen sind.

Hoffentlich handelt es sich nur um eine vorübergehende Aussetzung einer wichtigen Komponente laufender Erträge aus Aktien. Vor der globalen Finanzkrise entfielen mehr als 20% der Dividenden im FTSE 100 Index auf Banken. Banken sind inzwischen nicht mehr so wichtig wie damals. Ihr Anteil an den Dividendenausschüttungen der Unternehmen im Index betrug im vergangenen Jahr aber immer noch rund 15%, während der Anteil der Energieunternehmen bei rund 22% lag.

Bemerkenswert ist auch, dass nur 20 Aktien im FTSE 100 Index für rund 74% der Gesamtmarktdividenden verantwortlich sind (19 Aktien, wenn man die beiden Royal Dutch Shell Aktienklassen zusammennimmt).

Auch außerhalb Großbritanniens, in Deutschland und Frankreich, stehen die Dividenden unter Druck. Die deutsche Regierung hat alle Unternehmen, die staatliche Hilfsgelder in Anspruch nehmen, dazu gedrängt, keine Dividenden zu zahlen. In Frankreich dürften staatsnahe Unternehmen dazu aufgefordert werden, die Ausschüttungen an ihre Anteilseigner einzustellen.

Dividenden-Futures (ja, es gibt sie wirklich!) haben bereits drastische Dividendenkürzungen eingepreist. Der im Dezember 2020 auslaufende FTSE 100 Dividendenfuture-Kontrakt liegt 38% unter dem Stand vom Februar und spiegelt damit die für dieses Jahr erwarteten Dividendenkürzungen wider (sowie zum Teil auch den Kursverlust der Aktien im Zuge der Anpassung der Dividendenrendite an das Marktniveau).

Abb. 1: FTSE 100 Aktien-Dividendenfuture mit Fälligkeit Dezember 2020 (hinter dem Index steht die Summe der ausgeschütteten Dividenden sämtlicher Indexmitglieder umgerechnet in Indexpunkte)
Abb. 1: FTSE 100 Aktien-Dividendenfuture mit Fälligkeit Dezember 2020 (hinter dem Index steht die Summe der ausgeschütteten Dividenden sämtlicher Indexmitglieder umgerechnet in Indexpunkte)
Quelle: Bloomberg, Stand 31. Juli 2020. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Entwicklungen.

In Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, bei der Auswahl des Investmentmanagers darauf zu achten, dass dieser nicht nur die Unternehmen mit den höchsten Dividenden auswählt, sondern den Fokus auf Unternehmen legt, die ihre Dividenden steigern können und Potenzial für Kapitalwachstum bieten. Für eine bessere Diversifikation der einkommensorientierten Komponente eines Portfolios ist es aber auch hilfreich, Zugang zu mehr möglichen Quellen regelmäßiger Erträge zu haben.

Als erstes ist hervorzuheben, dass nicht jede Position in der Strategie einen Ertrag generieren muss. Um unser Kapitalerhaltsziel zu erreichen, brauchen wir Anlageideen, die zur Wertsicherung beitragen und in „Risk-off“-Phasen der Märkte Potenzial für Kapitalwachstum bieten. Diese Ideen helfen, das Risiko, das wir mit unseren einkommensorientierten Ideen – z.B. zu Kreditanlagen oder ausgewählten Aktienmärkten – eingehen, auszugleichen.

Abb. 2 unten gibt einen Überblick über die Zusammensetzung der Ertragsquellen im Jahr 2019. Hier ist ersichtlich, dass Aktiendividenden schon 2019 die insgesamt kleinste Ertragskomponente darstellten. 2020 haben wir diese Allokation noch weiter reduziert.

Stand 30. Juni 2020 gingen wir davon aus, dass Aktiendividenden fast keinen Beitrag zu unserem Ertragsziel – 3-Monats-LIBOR plus 3,5%, was auf Einjahressicht aktuell rund 4,1% entspricht – leisten würden. Dank der Flexibilität unserer Strategie könnten wir diese Dividendentitel durch alternative Ertragsquellen ersetzen, falls es außerhalb des Bankensektors zu weiteren Dividendenkürzungen kommen sollte.

Abb. 2: Prozentualer Beitrag der verschiedenen Anlagewerte zum Ertrag im Jahr 2019
Abb. 2: Prozentualer Beitrag der verschiedenen Anlagewerte zum Ertrag im Jahr 2019
Quelle: Invesco, Stand: 31. Dezember 2019.

Wie generieren wir regelmäßige Erträge?

Kreditanlagen sind weiterhin eine wichtige Ertragskomponente. Auf Portfolioebene bevorzugen wir Anleihen gegenüber Aktien, da die geldpolitischen Maßnahmen, zum Beispiel in Europa, die Investment-Grade-Märkte stützen.

Wir haben im ersten Quartal Verluste aus unseren Unternehmensanleihepositionen erlitten, diese anschließend aber wieder hereingeholt. Im ersten Quartal dienten andere Ideen, die wir aufgrund ihres möglichen Beitrags zum Kapitalwachstum im Portfolio halten, als defensiver Ausgleich zu unseren Unternehmensanleihen- und Aktienpositionen.

Während der Kurseinbrüche an den Aktien- und Kreditmärkten im März erwiesen sich Ideen wie der Kauf von japanischen Yen, der Kauf von US-Anleihen und Verkauf von europäischen Anleihen sowie der Kauf von Volatilität als förderlich. Die Währungsideen sind weiterhin der wichtigste Ertragstreiber unseres Portfolios, ergänzt durch ausgewählte Anleihepositionen wie mexikanische Anleihen, die seit Jahresanfang im Zuge des Renditerückgangs gut performt haben, aber immer noch eine im Vergleich zu anderen Anlagetypen attraktive Verzinsung bieten.

Abb. 3: Rendite 5-jähriger mexikanischer Staatsanleihen
Abb. 3: Rendite 5-jähriger mexikanischer Staatsanleihen
Quelle: Bloomberg, Stand 31. Juli 2020.

Wir geben unser Bestes, um weiter verlässliche regelmäßige Erträge für unsere Investoren zu generieren – achten dabei aber auch bewusst darauf, in einem weiterhin extrem volatilen Marktumfeld kein zu hohes Kapitalrisiko einzugehen.

Erfahren Sie mehr über die Strategie

Risikohinweis

  • Invesco Global Targeted Returns Strategie

    Änderungen an Zinssätzen führen zu Wertschwankungen. Die Strategie wird zu Anlagezwecken in Derivate (komplexe Instrumente) investieren. Dies kann dazu führen, dass das Portfolio erheblich gehebelt ist und kann zu starken Wertschwankungen führen. Die Strategie kann in Schuldtitel investieren, die eine niedrigere Kreditqualität haben. Dies kann zu starken Wertschwankungen führen. Da ein Teil der Strategie Engagements in weniger entwickelten Ländern umfassen kann, sollten Sie darauf vorbereitet sein, starke Wertschwankungen hinzunehmen.

Wichtige Informationen

  • Diese Webseite dient lediglich der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Fondsanteilen, noch zur Übernahme einer Strategie dar. Diese Webseite stellt insbesondere keinen spezifischen Anlagerat dar, und lässt somit individuelle Bedürfnisse und Interessen eines Anlegers unberücksichtigt. Vor dem Erwerb von Anteilen sollten Anleger sich über die für sie geltenden Gesetze und Vorschriften informieren und unabhängigen Rat hinsichtlich der Geeignetheit der Strategie/des Fonds für ihre Anlagezwecke einholen. Es kann nicht garantiert werden, dass die angestrebten Ziele erreicht werden. Die in diesem Material dargestellten Prognosen und Marktaussichten sind subjektive Einschätzungen und Annahmen des Fondsmanagements oder deren Vertreter. Diese können sich jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, dass die Prognosen wie vorhergesagt eintreten werden.

    Weitere Informationen zu den jeweiligen Produkten entnehmen Sie bitte den wesentlichen Anlegerinformationen („KIID“/“KID“), dem aktuellen Verkaufs-/Emissionsprospekt sowie den aktuellen Jahres- und Halbjahresberichten, Satzung (Verkaufsunterlagen). Eine Anlageentscheidung muss auf den jeweils gültigen Verkaufsunterlagen basieren. Diese sind bei dem Herausgeber dieser Information oder der relevanten Informationsstelle kostenlos als Druckstücke erhältlich. Zudem erhalten Sie diese unter invesco.eu. Die wesentlichen Anlegerinformationen erhalten Sie in deutscher Sprache.